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Vollansicht: Ich bin für Tsipras und Syriza
Rokop Security > Offtopic > Schnuddelecke
Peter 123
Ich schreib' das mal so her. Erstens ist es ohnedies die Schnuddelecke, zweitens gibt es hier noch nichts zum Thema (glaube ich), und drittens ist es im Forum im Moment ohnedies ziemlich ruhig. laugh.gif

Ich bin für Tsipras und Syriza, ich bin für das griechische Referendum am kommenden Sonntag, und ich würde (wenn ich mitmachen könnte) mit Nein stimmen (also gegen die sogenannten "Vorschläge" der Geldgeber).

Ich vertrete weiters die These, dass es im Verhältnis der Geldgeber zu Griechenland längst nicht mehr nur um wirtschaftliche (und schon gar nicht um humanitäre) Fragen geht, sondern um das Ausspielen von (westlich-kapitalistischer) Herrschaft - mit dem Ziel, eine missliebige linke Regierung loszuwerden. Darin sind sich all die feigen Machthaber in Europa einig. (Kam von einem/einer einzigen irgendwann eine deutliche Stellungnahme zugunsten von Tsipras/Syriza oder jetzt auch nur eine Unterstützung für die Abhaltung des Referendums? Kam von irgendjemandem jemals ein kritisches Wort über diesen unerträglichen deutschen Finanzminister Schäuble oder über seinen mindestens ebenso unerträglichen, aber wenigstens weniger mächtigen österreichischen Amtskollegen Schelling?)

Ich leite daraus weiters ab:
Sie (= ein Großteil der Politiker und der Medien und die Wirtschaft sowieso) wollen letztlich keine Demokratie, sondern die Aufrechterhaltung des bestehenden kapitalistischen Herrschaftssystems. "Linke" (selbst wenn sie so zahme wie Syriza sind) werden deshalb mit allen Mitteln bekämpft. (Putschen braucht man nicht mehr. Man hat ja die wirtschaftliche Erpressung und die Gehirnwäsche der Massen.) Und der Großteil der Bevölkerung (egal, in welchem Land) sieht dabei entweder teilnahmslos zu oder schlägt sich aus Egoismus, Feigheit, Dummheit und medial verursachter Verblendung auf die Seite all derer, die sie am Gängelband führen (nämlich eben Politiker, Medien und Unternehmer).

Es ist eine Schande und ein Trauerspiel.

Aber dennoch: Wie immer das Referendum am Sonntag ausgeht, es wird mir nicht stören:

- Natürlich wäre ein "Nein" ein ganz großartiges Zeichen (in vielerlei Hinsicht: für die Linke, für die Würde der Menschen, gegen den ökonomischen Terror der Mächtigen, gegen die Arroganz der Geldgeber usw.).

- Aber ich denke, es wird leider ein "Ja" werden. Die Griech/innen werden mehrheitlich ihre Würde aufgeben und sich den Erpressern beugen. Der verlogene Westen wird dann zwar seine Genugtuung über die "Reife" und das "Verantwortungsgefühl" der dortigen Bevölkerung zum Ausdruck bringen. Aber die Linksregierung wird in diesem Fall wohl ihre Zusicherung einhalten, zurücktreten und Neuwahlen in die Wege leiten. Und dann kann ich mir ganz entspannt ansehen, wie griechische Bevölkerung und EU die Situation bewältigen werden, wenn die bösen Linken endlich (wieder) eliminiert wurden. Vielleicht geht es ja dann wieder so weiter wie in all den Jahren vor Syriza: mit weiterer Krise und weiterer Verarmung ... Aber dann kann man wirklich nur mehr sagen: Selber schuld - ihr hattet die Wahl (zumindest zwischen einem Scheitern in Würde und einem Scheitern in Würdelosigkeit). Und schon allein, dass die Linke - entgegen aller Widerstände - der Bevölkerung eine solche Wahlmöglichkeit geboten hat, ist ein großartiges Verdienst, für das es sich ausgezahlt hat, dass sie an der Regierung war.

Das sind doch klare Positionen. biggrin.gif
Clinton
1+

Wie es wirklich in Griechenland aussieht kannst Du hier in Monitor sehen und hören. Ab 10:45min

http://www.ardmediathek.de/tv/Monitor/Moni...;bcastId=438224

Man kann natürlich auch die ganze Sendung anschauen. whistling.gif
Peter 123
Unfassbar! Meine Wertschätzung für Syriza wächst immer mehr (und meine Verachtung für die Gegenseite ebenso)!

Danke, Clinton, für den Link. thumbup.gif

(Falls der Beitrag in der ARD-Mediathek nicht mehr aufrufbar sein sollte: Es gibt ihn auch schon auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=rC3bALhdKwg )

Die einzige positive Erkenntnis aus dem Beitrag: Es gibt (vereinzelt) doch auch in den deutschen Medien Kritik an der Propaganda-Berichterstattung.

Wie tendenziös üblicherweise "kommentiert" wird, kann man zum Beispiel hier hören: https://www.youtube.com/watch?v=GQpwrtTST_M
Clinton
Ich hab in den letzten Tagen/Wochen etliche Talkshows zu dem Thema gesehen. Es ist dort genauso erschreckend wie die Hetzparolen von diesem Gottlieb. Ekelhaft. Der Tenor der Oberen bei uns geht klar hin zum Sturz von Syriza. Wenn die Griechen ihre Regierung stürzen, ok. Aber was hier passiert ist quasi ein Putsch auf europäischer Ebene. Es ist m. Mng. nach ein klares System dahinter zu sehen. Syriza in Griechenland, Podemos in Spanien um nur die beiden 'gefährlichsten' zu nennen. Wenn dann auch noch in einem der führenden Länder der EU ein sozialistisches System hinzu käme (Italien z B.) hätten unsere, boh mir fällt überhaupt kein Wort ein für dieses Gelumpe, ein Problem im EU-Parlament. Dann wären Merkel, Schäuble und Konsorten nicht mehr länger die führenden Köpfe. Was ein Spass wäre das denn! Ich denke Podemos schaut ganz genau nach Griechenland und schätzt seine Chancen ab. Wenn die Griechen mit nein stimmen, was ich sehr hoffe, dann könnte es gelingen dem rechten Pöbel das Wasser abzudrehen. Zumindest aber denen das Leben extrem schwer zu machen.

http://www.dielinke-europa.eu/article/9804...aktencheck.html
@ndreas
Ich liebe diese linken, bildungsfernen Äußerungen...
Clinton
Wieso bildungsfern?
Solution-Design
Mal 'ne Viertelstunde Zeit? Bundestagsdebatte zur Einführung des Euro am 23. April 1998 in Bonn Ausnahmsweise darf und kann man auch die darunter aufgeführten Kommentare lesen.

Clinton
Danke Solution-Design!

Welch ein Weitblick in seiner Rede. Hätte man mal auf ihn gehört, dann würden wir heute und jetzt diese Diskussion garnicht führen.

Ach ja, wär auch was für Dich die Rede @ndreas.
Rene-gad
Gysi ist kein Prophet, vor fast 100 Jahren hatte Lenin schon mal davon gewarnt: http://www.mlwerke.de/le/le21/le21_342.htm
Das Hauptproblem: dem Kapitalismus gab es und gibt es keine vernünftige Alternative. Und wird es in der absehbaren Zukunft keine geben.
Rios
Servus,
der ist schon mal weg!!
http://www.welt.de/wirtschaft/article14359...die-Buehne.html
Anubis
ZITAT(Rios @ 06.07.2015, 13:19) *


Sachen gibts whistling.gif
Max
ZITAT(Rene-gad @ 06.07.2015, 08:53) *
...
Das Hauptproblem: dem Kapitalismus gab es und gibt es keine vernünftige Alternative. Und wird es in der absehbaren Zukunft keine geben.


Solange es der Vielzahl der Menschen gut geht, in dem jeweiligen System, wird sich nichts drastisch ändern.

Was "gut geht" für den/die Einzelnen, inkl. deren Familien, Freunden und Bekannten bedeutet, habe ich jetzt nicht nur in verschiedenen Sendungen zu Griechenland aufgenommen, sondern ist eigentlich ein -> die Eurozone betreffendes Problem.

Gruß

Max
Solution-Design
ZITAT(Max @ 06.07.2015, 19:55) *
Solange es der Vielzahl der Menschen gut geht, in dem jeweiligen System, wird sich nichts drastisch ändern.


Also... gut, dass es noch anders denkende Menschen gibt wink.gif http://www.monetative.de/was-bedeutet-voll...der-monetative/
Max
ZITAT(Solution-Design @ 06.07.2015, 22:19) *
Also... gut, dass es noch anders denkende Menschen gibt wink.gif http://www.monetative.de/was-bedeutet-voll...der-monetative/

Wäre es möglich?
ZITAT
Ist überhaupt denkbar, dass die Banken den Machtverlust hinnehmen würden, der die Folge einer Vollgeld-Reform wäre? Denn eine Rendite von 25 Prozent wäre dann wohl kaum noch möglich.

Quelle: http://www.n-tv.de/politik/dossier/Das-End...icle917399.html -> Ein Artikel vom 14.06.2010

Gruß

Max
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