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> Besitzt Du einen Organspendeausweis?
Organspendeausweis: Ja oder nein?
Besitzt Du einen Organspendeausweis?
Ja, und will spenden [ 11 ] ** [24.44%]
Ja, und will nicht spenden [ 0 ] ** [0.00%]
Nein, würde aber spenden [ 10 ] ** [22.22%]
Nein, will nicht spenden [ 24 ] ** [53.33%]
Abstimmungen insgesamt: 49
Gäste können nicht abstimmen 
Gast_mav1976_*
Beitrag 09.06.2007, 08:42
Beitrag #41






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ZITAT(Joerg @ 08.06.2007, 13:01) [snapback]201876[/snapback]
Wird Zeit, dass in D auch danach verfahren wird...


Warum? Noch besitzt wohl jeder das Recht, selbst zu entscheiden. Ich denke, daß wir hier noch mündig genug sind, selbst zu entscheiden. Der Staat hat nicht über unsere Organe zu entscheiden - das haben wir selbst. Auf dieses Recht beharre ich.
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Gast_Joerg_*
Beitrag 09.06.2007, 10:38
Beitrag #42


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ZITAT(mav1976 @ 09.06.2007, 09:41) [snapback]201999[/snapback]
Warum? Noch besitzt wohl jeder das Recht, selbst zu entscheiden. Ich denke, daß wir hier noch mündig genug sind, selbst zu entscheiden. Der Staat hat nicht über unsere Organe zu entscheiden - das haben wir selbst. Auf dieses Recht beharre ich.

Dieses Recht nimmt Dir keiner - mit dem Unterschied: Willst Du Deine Organe nicht hergeben, musst Du eben eine entsprechende Erklärung abgeben, fertig. Ist das Gleiche wie bei uns, nur andersherum. Worin siehst Du hier eine Beschneidung Deiner Rechte?
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blubber
Beitrag 09.06.2007, 11:10
Beitrag #43



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ZITAT(mav1976 @ 09.06.2007, 09:41) [snapback]201999[/snapback]
Warum? Noch besitzt wohl jeder das Recht, selbst zu entscheiden. Ich denke, daß wir hier noch mündig genug sind, selbst zu entscheiden. Der Staat hat nicht über unsere Organe zu entscheiden - das haben wir selbst. Auf dieses Recht beharre ich.
Danke für diese Aussage, ich dachte schon ich wäre der einzige hier..... thumbup.gif


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Gast_Joerg_*
Beitrag 09.06.2007, 12:12
Beitrag #44


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ZITAT(blubber @ 09.06.2007, 12:09) [snapback]202014[/snapback]
Danke für diese Aussage, ich dachte schon ich wäre der einzige hier..... thumbup.gif


ZITAT(Joerg @ 09.06.2007, 11:37) [snapback]202009[/snapback]
Dieses Recht nimmt Dir keiner - mit dem Unterschied: Willst Du Deine Organe nicht hergeben, musst Du eben eine entsprechende Erklärung abgeben, fertig. Ist das Gleiche wie bei uns, nur andersherum. Worin siehst Du hier eine Beschneidung Deiner Rechte?
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blubber
Beitrag 09.06.2007, 14:35
Beitrag #45



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ZITAT(Joerg @ 09.06.2007, 11:37) [snapback]202009[/snapback]
Dieses Recht nimmt Dir keiner - mit dem Unterschied: Willst Du Deine Organe nicht hergeben, musst Du eben eine entsprechende Erklärung abgeben, fertig. Ist das Gleiche wie bei uns, nur andersherum. Worin siehst Du hier eine Beschneidung Deiner Rechte?
Ich finde es schon eine Art Beschneidung meiner Rechte, wenn ich erst eine Erklärung abgeben muss, damit ich meine Organe behalten darf. Schließlich sind wir kein Ersatzteillager mit dem man machen kann was man will.


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Gast_Joerg_*
Beitrag 09.06.2007, 16:15
Beitrag #46


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Sehe ich anders: Das Recht besteht darin, zu entscheiden, ob Organe entnommen werden dürfen oder nicht. Das Recht besteht auch nach meinem Vorschlag weiter. Was geändert wird, ist die "Standardeinstellung"; am Recht (zur Entscheidung) ändert sich nichts, so dass man imo keineswegs von einer "Rechtebeschneidung" oder Rechteeinschränkung reden kann.
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MyThinkTank
Beitrag 09.06.2007, 17:03
Beitrag #47



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ZITAT(mav1976 @ 09.06.2007, 09:41) [snapback]201999[/snapback]
Warum? Noch besitzt wohl jeder das Recht, selbst zu entscheiden. ... Auf dieses Recht beharre ich.


Hallo,
dann lies doch bitte die Beiträge Nr. 17 und Nr. 25 in diesem Thread!

Frage: Akzeptierst Du, dass eine Organ-Nichtspende Dir nichts mehr nützt, Du aber damit einen u. U. einen anderen Menschen zum Tode verurteilst? Warum willst Du genau auf diesem Recht beharren?

MyThinkTank

Der Beitrag wurde von MyThinkTank bearbeitet: 09.06.2007, 17:03


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Gast_mav1976_*
Beitrag 10.06.2007, 10:22
Beitrag #48






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ZITAT(MyThinkTank @ 09.06.2007, 18:02) [snapback]202040[/snapback]
Hallo,
dann lies doch bitte die Beiträge Nr. 17 und Nr. 25 in diesem Thread!


Ich habe diese Beiträge gelesen.

ZITAT
Warum willst Du genau auf diesem Recht beharren?


Mein Recht ist es, mit meinem Körper zu machen, was ich möchte. Und dieses Recht nehme ich wahr. Wer weiß - vielleicht werde ich meine Meinung in ein paar Jahren ändern, aber zum derzeitigen Zeitpunkt möchte ich es nicht.

Der Beitrag wurde von mav1976 bearbeitet: 10.06.2007, 10:25
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MyThinkTank
Beitrag 10.06.2007, 11:28
Beitrag #49



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ZITAT(mav1976 @ 10.06.2007, 11:21) [snapback]202090[/snapback]
Mein Recht ist es, mit meinem Körper zu machen, was ich möchte.

Das bestreitet Dir niemand. Wenn Du aber tot bist, kannst Du mit Deinem Körper gar nichts mehr machen. Eine Organspendeerklärung ist nur eine Vorgabe auf eine Handlungsoption, wenn Du tot bist. Nicht mehr, außer u. U. eine Lebensrettung für einen anderen.

Warum meinst Du, dass dieses Recht, das Du in Anspruch nimmst, auch nach Deinem Tod gelten soll?

MyThinkTank








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Gast_Joerg_*
Beitrag 10.06.2007, 12:11
Beitrag #50


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Jetzt muss ich mich hier auch nochmal einmischen. Die Sichtweise von mav1976 kann ich durchaus verstehen und unterstützen: Das Recht zu entscheiden, ob man Organe spenden will oder nicht, sollte man jedem belassen. Ich denke auch, dass dieses Recht, was die eigenen Körperteile anbelangt, auch über den Tod hinausgeht. Von daher halte ich den Ansatz von MTT zu gewagt (und nebenbei auch nicht für durchsetzbar).
Sicherlich kann man nach seinem Tod mit seinen Organen nichts mehr anfangen - dennoch gibt es Menschen, die die Unversehrtheit ihres Körpers - sei es aus psychologischen oder religiösen Gründen - auch über den Tod hinaus gewahrt haben möchten (mal vom natürlichen Verfall des Körpers abgesehen).


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Anwani
Beitrag 10.06.2007, 14:58
Beitrag #51



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Auch ich kann verstehen, wenn jemand keine Organe spenden möchte.

Aus moralischer Sicht finde ich diese Einstellung jedoch verwerflich. Warum? Wer möchte nicht auch eine Spenderniere oder ein anderes Organ/teil bekommen, falls es nötig ist, um ein einigermaßen normales Leben zu führen?

Ich denke, für die meisten Menschen ist es selbstverständlich, dass für den Fall der Fälle bei der OP Blutkonserven vorbereitet sind. Ohne Spender wäre dies und viele große Operationen nicht möglich!

Anke


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Gast_Rudi Carrera_*
Beitrag 10.06.2007, 15:54
Beitrag #52






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Sagt mal.... ist hierbei irgendjemandem schon mal der Gedanke gekommen, dass es auch religiöse Gründe geben könnte, seine Organe nicht zu spenden? Soweit mir bekannt ist, ist z.B. gerade bei der jüdischen Befölkerung eine "Zerstümmelung" des Körpers absolut unakzeptabel. Dort gibt es z.B. keine Trennung von Leib und Seele. Auch andere Glaubensgruppierungen, so z.B. Teile des buddhistischen Glaubens, können einer Organspende entgegen stehen, dies sollte bei einer solchen Diskussion doch bitte berücksichtigt werden, ehe man schon fast nach einer vereinheitlicgten Zwangsorganentnahme schreit und anderen Mitlersern ein unsoziales Verhalten suggeriert.

Noch ein Denkanstoß. Was wäre, wenn in Deutschland grundsätzlich jeder Mensch Organe spenden müsste, es sei denn, er hat eine entsprechende Erklärung abgegeben, dass er dies nicht möchte? Was ist z.B. mit schwerstbehindertern Menschen, die sich nicht selbst artikulieren können? Die können dann nicht dagegen sein, oder es eventuell nicht äussern. Das widerstrebt meinem Recht- und Ethikempfinden doch sehr.

Wahrt doch bitte den nötigen Respekt.

Rudi

Der Beitrag wurde von Rudi Carrera bearbeitet: 10.06.2007, 15:59
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blubber
Beitrag 10.06.2007, 18:29
Beitrag #53



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ZITAT(Anwani @ 10.06.2007, 15:57) [snapback]202119[/snapback]
Ich denke, für die meisten Menschen ist es selbstverständlich, dass für den Fall der Fälle bei der OP Blutkonserven vorbereitet sind. Ohne Spender wäre dies und viele große Operationen nicht möglich!
Wir reden hier aber von Organen, Blutspenden ist für mich etwas normales, bitte das nicht mit einer Organspende vergleichen.

ZITAT(Rudi Carrera @ 10.06.2007, 16:53) [snapback]202120[/snapback]
Wahrt doch bitte den nötigen Respekt.
Danke! Mehr sag ich dazu nicht. thumbup.gif


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Max
Beitrag 10.06.2007, 20:26
Beitrag #54



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Es sollte jedem Menschen seine Entscheidung sein, ob er Organe spendet oder nicht. Das sehe ich allerdings losgelöst von religiösen Verboten oder Einstellungen.


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so gib ihm Macht.
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Gorgo
Beitrag 11.06.2007, 07:05
Beitrag #55



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Das Abstimmungsergebnis zeigt recht eindeutig, dass in Sachen Aufklärung noch einiges an Arbeit zu leisten ist. Imho haben immer noch viele Menschen Angst, dass man einfach vorzeitig ihren Tod feststellen könnte, um an Ihre Organe zu kommen. Daher sind wohl auch 50% der Abstimmungsteilnehmer gegen eine Organspende.

Ein Bekannter (damals war er Anfang 30) von mir stand vor ein paar Jahren, aus völliger Gesundheit, innerhalb von 3 Wochen vor der Situation entweder eine Spenderleber zu erhalten oder zu sterben. Er hatte eine aggressive Verlaufsform von Hepatitis B und die Ärzte hatten ihm bereits gesagt, dass er nur noch wenige Wochen zu leben hätte.

Bis dahin wäre er nicht bereit gewesen, nach seinem Tod ein Organ zu spenden. Doch nun betete er um eine passende Leber und eine Transplantation war seine letzte Hoffnung. Nun, er bekam ein Spenderorgan und lebt inzwischen fast 10 Jahre - nahezu normal - damit. Seine Meinung zum Thema Organspende hat sich natürlich geändert, denn der Spender hat ihm ein zweites Leben geschenkt.

Ich wünsche niemanden eine solche Krankheit und Situation, bin mir auf der anderen Seite aber sicher, dass in dieser Situation alle heutigen Gegner der Organspende auf ein Spenderorgan hoffen würden - auch die, die jetzt behaupten, es wäre nicht so. wink.gif


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Greetz Gorgo
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CVC
Beitrag 11.06.2007, 07:26
Beitrag #56



Kennt sich hier aus
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hier noch eine völlig wertungsfreie beschreibung einer situation in unserer stadt. mich würde eure meinung dazu interessieren:

ein kleinkind benötigt dringend ein spenderorgan oder ähnliches zum überleben (organ wäre vorhanden). die eltern verweigern aufgrund der religion ihre zustimmung zur transplantation.

das problem wurde in unserer stadt wie folgt gelöst: die sorgerecht wurde den eltern von gericht kurzzeitig entzogen und die transplantation durchgeführt - das kind hat überlebt.

wie seht ihr die sache?

cvc

Der Beitrag wurde von CVC bearbeitet: 11.06.2007, 07:26


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Gorgo
Beitrag 11.06.2007, 07:46
Beitrag #57



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Die Entscheidung ist richtig! Ähnliches hat es schon häufiger gegeben und ist inzwischen höchstrichterlich geklärt.

Anzumerken ist aber auch, dass diese Eltern meist nicht einer anerkannten Religionsgemeinschaft angehören, sondern Mitglieder irgendwelcher obskurer Religionen bzw. Sekten sind.


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Greetz Gorgo
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Gast_Jens1962_*
Beitrag 11.06.2007, 08:03
Beitrag #58






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ZITAT(Joerg @ 09.06.2007, 17:14) [snapback]202036[/snapback]
Was geändert wird, ist die "Standardeinstellung
Eben, und ich halte diese Änderung immer noch für falsch.
Wenn die Standardeinstellung geändert wird, dann ist das ein weiteres Zeichen für den Werteverfall in unserer "modernen" Gesellschaft. Es darf keinen Gott geben, damit ist der Mensch nur ein zufällig entstandener Zellhaufen und die komplette Natur lediglich etwas, das man zu Geld machen muß. Der Mensch ist dann nur noch ein lebendes Ersatzteillager und ich werde das Gefühl nicht los, daß man durchaus schneller tot sein könnte, wenn jemand genügend Geld dafür bezahlt, daß er meine Innereien bekommt.
Ich muß mir nur diese 120-Mio-€-Show in Heiligendamm ansehen. Da wird Klimawandel geschrien, obwohl der völlig unbewiesen ist, es wird ein "Maßnahmeplan" verabschiedet, der außer einer lauen Idee nichts enthält - und weiterhin wird die Natur aufs Übelste ausgebeutet - zum Nutzen der Geldsäcke und zum Schaden der Menschheit. Um den Schaden, den die Menschen durch Umweltverschmutzung und Streß nehmen, wieder etwas zu begrenzen, sollen dann diejenigen, die diese Geldverdienungsmaschinerie bisher überlebt haben, auch noch ausgeschlachtet werden bis zum Letzten.
Sollte jemand behaupten, daß "bei uns in Deutschland" alles garantiert sauber abläuft und es keine käuflichen Ärzte gibt, dann bringe ich als Beispiel nur Profiradsport & Doping.

Um nicht mißverstanden zu werden: Ich unterstelle Joerg nichts, sein Posting beinhaltet nur eine Richtung, die ich nicht vertreten kann und ich weigere mich nicht aus religiösen Gründen, da mir völlig egal ist, was aus meiner irdischen Hülle wird. Ich würde auch so einen Organspendeausweis mit mir führen, wenn ich darin die Gehaltsobergrenze eines möglichen Empfängers festlegen könnte - quasi als Rückversicherung. ph34r.gif

Jens
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Gast_Jens1962_*
Beitrag 11.06.2007, 08:29
Beitrag #59






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ZITAT(Gorgo @ 11.06.2007, 08:45) [snapback]202141[/snapback]
Die Entscheidung ist richtig! Ähnliches hat es schon häufiger gegeben und ist inzwischen höchstrichterlich geklärt.
Ein wertungsfreier Einwurf: Nur weil etwas höchstrichterlich geklärt ist, muß es noch lange nicht richtig sein. Ein Richter muß auf der Grundlage geltender Gesetze entscheiden. Ob das Gesetz vom Standpunkt eines normalen und logisch denkenden Menschen her richtig oder falsch ist, darf ihn dabei nicht interessieren.
ZITAT
Anzumerken ist aber auch, dass diese Eltern meist nicht einer anerkannten Religionsgemeinschaft angehören, sondern Mitglieder irgendwelcher obskurer Religionen bzw. Sekten sind.
Wenn es in Deutschland Religionsfreiheit und eine Trennung von Staat und Kirche geben würde, dann dürfte sich der Staat gar nicht das Recht herausnehmen, daß er festlegt, was eine Religionsgemeinschaft ausmacht.
Aus christlicher Sicht gibt es die kürzeste mir bekannte Sektendefinition: Überall, wo mehr verlangt wird als der Glaube an Jesus Christus, handelt es sich um eine Sekte. Zum Glauben gehört natürlich auch, daß man die entsprechenden Regeln einhält und die Definition wird nicht gern gehört, da auch die beiden großen Kirchen darunter fallen - es ändert aber nichts am Wahrheitsgehalt.

Zur Frage: In diesem Fall hat der Staat wohl eingreifen müssen, da hier ziemlich offensichtlich die Fürsorgepflicht verletzt wurde. Leider war das Eingreifen mehr als halbherzig, wer schützt das Kind vor weiteren Fürsorgepflichtsverletzungen?
Wenn die Eltern einer Sekte angehören: Garantiert der Staat dafür, daß die Eltern das Kind weiterhin vollständig annehmen? Kann der Staat das Kind davor schützen, daß es in Zukunft nicht seelisch mißhandelt wird, weil es nicht mehr vollständig ist? Wer ist verantwortlich, wenn dieses Kind in späteren Jahren Selbstmord begeht, weil es den "Fremdkörper" in seinem Körper nicht mehr ertragen kann?

Sooooo einfach wie ein Richterspruch oder eine andere verbeamtete Entscheidung ist das Leben nicht.

Gruß Jens
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MyThinkTank
Beitrag 11.06.2007, 09:01
Beitrag #60



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ZITAT(Joerg @ 10.06.2007, 13:10) [snapback]202106[/snapback]
Die Sichtweise von mav1976 kann ich durchaus verstehen

Oh, verstehen kann ich diese Sichtweise durchaus. Ich halte sie nur nicht für klug und nicht für moralisch richtig.

ZITAT(Rudi)
dass es auch religiöse Gründe geben könnte, seine Organe nicht zu spenden?

Wird eine unkluge und moralisch zweifelhafte Entscheidung dadurch besser, dass man ihr einen religiösen Mantel umhängt?

ZITAT('Rudi')
Wahrt doch bitte den nötigen Respekt.

Tue ich das nicht? Oder bedeutet Respekt in diesem Fall, dass man die schlecht begründete unmoralische Einstellung eines anderen nicht kritisieren darf? Das hat allerdings nichts mit Respekt zu tun, sondern mit einer Art Engstirnigkeit und erheblichem Unwissen in ethischen Fragestellungen.
Im übrigen hat keiner von denjenigen, die sich gegen die Organspende wenden, meine kritischen Anmerkungen erwidert. Ist ja auch unbequem ...

Ja, ich finde es problematisch, dass Engstirnigkeit, Unwissen und Faulheit zum Tod von tausenden Menschen in Deutschland führen!

ZITAT('Rudi')
Was ist z.B. mit schwerstbehindertern Menschen, die sich nicht selbst artikulieren können?

Wenig sinnvolles Argument! Diese Personengruppe macht weniger als ein Tausendstel der deutschen Bevölkerung aus. Willst Du ernsthaft 999 Leute vom potentiellen Organempfang bei Notwendigkeit ausschließen, weil 1 nicht selbst entscheiden kann? So etwas lässt sich mit den Interessenverbänden diskutieren und via gesetzlicher Regelung lösen.


@ Gorgo: Sehe ich im Prinzip genauso.

@ CVC: Ein weiterer Beleg dafür, dass religiöses Denken im Kern lebensfeindlich ist (weil es das wahre Leben nach dem Tod vermutet).

ZITAT('Jens1962')
Ich würde auch so einen Organspendeausweis mit mir führen, wenn ich darin die Gehaltsobergrenze eines möglichen Empfängers festlegen könnte

Ah ja, die christliche Einstellung, den Wert von Menschen nach ihrem Gehaltskonto zu messen ...

ZITAT('Jens1962')
Wenn die Standardeinstellung geändert wird, dann ist das ein weiteres Zeichen für den Werteverfall in unserer "modernen" Gesellschaft. Es darf keinen Gott geben, damit ist der Mensch nur ein zufällig entstandener Zellhaufen und die komplette Natur lediglich etwas, das man zu Geld machen muß. Der Mensch ist dann nur noch ein lebendes Ersatzteillager und ich werde das Gefühl nicht los, daß man durchaus schneller tot sein könnte, wenn jemand genügend Geld dafür bezahlt, daß er meine Innereien bekommt.

Offensichtlich macht Religion auch unfähig für logisches Denken und Differenzierungsvermögen, qed!

Wenn ich die Beiträge von Jens1962 so sehe, denke ich mir manchmal schon (obwohl ich es besser weiß), dass eine strenge tit-for-tat-Regelung das Vernünftigste wäre. Wer nicht im voraus, sprich bei Gesundheit, erklärt, dass er bereit ist, im Todesfall Organe zu spenden, verwirkt sein Recht auf den Empfang von Spenderorganen. Das ist eine einfache und für jeden begreifliche Regelung. (Nur ist sie leider unnötig grausam ... ).

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 18.05.2025, 02:23
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