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> Besitzt Du einen Organspendeausweis?
Organspendeausweis: Ja oder nein?
Besitzt Du einen Organspendeausweis?
Ja, und will spenden [ 11 ] ** [24.44%]
Ja, und will nicht spenden [ 0 ] ** [0.00%]
Nein, würde aber spenden [ 10 ] ** [22.22%]
Nein, will nicht spenden [ 24 ] ** [53.33%]
Abstimmungen insgesamt: 49
Gäste können nicht abstimmen 
hypnosekroete
Beitrag 03.06.2007, 05:20
Beitrag #21



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ZITAT(MyThinkTank @ 02.06.2007, 21:40) [snapback]201202[/snapback]
Meines persönlichen Erachtens handelt es sich um eine so schwerwiegende Entscheidung, dass man die formelle Stärke der Individualentscheidung in Frage stellen muss.

Guter Punkt.

ZITAT(blubber @ 02.06.2007, 18:58) [snapback]201165[/snapback]
Wenn es wirklich soweit kommen sollte, dann möchte ich auch in Würde sterben und nicht mit allen möglichen Mittel (dazu gehört auch eine Organspende) am Leben erhalten werden.

Für mich klingt das so, als wenn Du den Empfang von Spenderorganen in der Patientenverfügung ablehnst, was IMO aus oben genannten Gründen wenig Sinn macht.
Btw. enthält die Patientenverfügung nach den Vorgaben des Justitzministeriums standardmäßig den Punkt "Organspende"...

ZITAT(blubber @ 03.06.2007, 00:24) [snapback]201219[/snapback]
Was passiert dann mit dem Herz?

<Klick>, der Teil mit dem Lebrfleck und dem Blinddarm...

ZITAT(blubber @ 03.06.2007, 00:24) [snapback]201219[/snapback]
Was passiert mit dem Patienten? Künstliches Herz ist ja keine dauerhafte Lösung (meine nichtärtzliche Meinung).

Der stirbt im schlimmsten Fall,wenn er kein neues Organ bekommt, was aber ohne das Transplantat idR bereits früher geschehen wäre, denn man pflanzt ja nicht einfach irgendwem ein neues Herz ein.
Ein das Leben bedrohender Zustand muss schon vorliegen, häufig ist ein Kunstherz die Brücke zur Transplantation.

ZITAT(blubber @ 03.06.2007, 00:24) [snapback]201219[/snapback]
Rückenmark

Wie ernsthaft Du Dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast, sieht man daran, das Du Rückenmark spenden willst.
Dabei viel Spaß und ein dreifaches stirnklatsch.gif ...

Sorry, jetzt bin ich mal polemisch. Wer aber bei einem so sensiblen Thema vom Hühnerschlachten anfängt, hats auch nicht besser verdient. Das ist in meinen Augen eine Beleidigung aller an dem Prozess "Organspende" beteiligter, vom Spender über den Empfänger, deren Angehörigen bis zu den sowohl Spender und Empfänger betreuenden Pflegekräften, Ärzten und sonstigem Personal (Koordinatoren, Hubschrauberpiloten, Psychologen und und und).
Obs nun einfach Desinteresse, mangelde Sachkenntnis oder fehlendes Einfühlungsvermögen ist...
Wer weiß das schon???

Der Beitrag wurde von hypnosekroete bearbeitet: 03.06.2007, 06:00


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blubber
Beitrag 03.06.2007, 10:27
Beitrag #22



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ZITAT(hypnosekroete @ 03.06.2007, 06:19) [snapback]201226[/snapback]
Für mich klingt das so, als wenn Du den Empfang von Spenderorganen in der Patientenverfügung ablehnst, was IMO aus oben genannten Gründen wenig Sinn macht.
Richtig, ich lehne es ab. -> Ende der Diskussion.

ZITAT(hypnosekroete @ 03.06.2007, 06:19) [snapback]201226[/snapback]
Wie ernsthaft Du Dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast, sieht man daran, das Du Rückenmark spenden willst.
Dabei viel Spaß und ein dreifaches stirnklatsch.gif ...
Ich meinte auch Knochenmark, habe mich geirrt. Ein Hinweis wäre wohl besser gewesen als dein "stirnklatsch" Smilie.

ZITAT(hypnosekroete @ 03.06.2007, 06:19) [snapback]201226[/snapback]
Sorry, jetzt bin ich mal polemisch. Wer aber bei einem so sensiblen Thema vom Hühnerschlachten anfängt, hats auch nicht besser verdient.
Was nicht besser verdient? Mit dir Reden zu müssen? stirnklatsch.gif

ZITAT(hypnosekroete @ 03.06.2007, 06:19) [snapback]201226[/snapback]
Das ist in meinen Augen eine Beleidigung aller an dem Prozess "Organspende" beteiligter, vom Spender über den Empfänger, deren Angehörigen bis zu den sowohl Spender und Empfänger betreuenden Pflegekräften, Ärzten und sonstigem Personal (Koordinatoren, Hubschrauberpiloten, Psychologen und und und).
So ein Quatsch. Ich habe lediglich gesagt das für mich keine Spende, bzw. kein Empfang einer Spende in Frage kommt!!! Unterlasse solche Unterstellungen!

ZITAT(hypnosekroete @ 03.06.2007, 06:19) [snapback]201226[/snapback]
Obs nun einfach Desinteresse, mangelde Sachkenntnis oder fehlendes Einfühlungsvermögen ist...
Wer weiß das schon???
Fehlende Sachkenntnis kommt mit dazu, wenn ich Arzt o.ä. wäre hätte ich wohl die Sachkenntnis. Tut mir leid das nicht jeder Arzt mit einem Organspendeausweis ist. rolleyes.gif

ZITAT(hypnosekroete @ 03.06.2007, 06:19) [snapback]201226[/snapback]
Wer weiß das schon???
Du sicherlich nicht. stirnklatsch.gif


ZITAT(MyThinkTank @ 02.06.2007, 21:40) [snapback]201202[/snapback]
Meines persönlichen Erachtens handelt es sich um eine so schwerwiegende Entscheidung, dass man die formelle Stärke der Individualentscheidung in Frage stellen muss.
Um es Verständlich auszudrücken, du wärst also dafür, dass den Menschen das Recht genommen wird, selbst wenn es vorher schriftlich festgelegt wurde?

Der Beitrag wurde von blubber bearbeitet: 03.06.2007, 10:29


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Gast_Joerg_*
Beitrag 03.06.2007, 11:32
Beitrag #23


Threadersteller




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ZITAT(MyThinkTank @ 02.06.2007, 21:40) [snapback]201202[/snapback]
Meines persönlichen Erachtens handelt es sich um eine so schwerwiegende Entscheidung, dass man die formelle Stärke der Individualentscheidung in Frage stellen muss.

Das halte ich für sehr gewagt.
Das größte Problem derzeit ist doch, dass sich die meisten Menschen überhaupt keine Gedanken über Organspende machen und demnach auch keinen entsprechenden Ausweis besitzen. Wenn sich dann jemand intensiv mit dem Thema beschäftigt hat und dann - aus welchen Gründen auch immer - zum Entschluss kommt, nicht zu spenden, sollte man das respektieren.
Von daher kann ich meinen Vorschlag von gestern nur wiederholen: Organe standardmäßig zur Spende freigeben, wobei jeder das Recht hat, der Organspende zu widersprechen; dazu muss er aber selbst aktiv werden.

Zum derzeitigen Zwischenergebnis: Ich bin überrascht, dass sich fast die Hälfte der an der Abstimmung beteiligten User gegen eine Organspende ausgesprochen haben. Wie man zu diesem Ergebnis kommt, da kann ich nur Vermutungen anstellen: Entweder sind die Leute nicht informiert und lassen sich entweder durch diffuse Ängste ("Die schalten die Maschinen dann bestimmt früher ab", "Meine Organe können die eh nicht brauchen") oder vereinzelte Skandale ("Die handeln doch eh bloß mit den Organen") abhalten, oder es gibt religiöse Gründe (anscheinend gibt es Religionen, die Organspende, aber auch den Empfang verbieten. Bin da aber nicht wirklich informiert), die dagegen sprechen.
Die 29%, die spenden würden, aber keinen Ausweis haben, bestätigen dagegen meine Vermutung, dass sich viele Leute mit dem Thema noch garnicht beschäftigt haben. Allerdings hätte ich diesen Anteil für erheblich höher geschätzt (wobei Desinteressierte wohl erst garnicht abstimmen).
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Heili24
Beitrag 03.06.2007, 17:50
Beitrag #24



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ZITAT(Joerg @ 03.06.2007, 12:31) [snapback]201270[/snapback]
Das größte Problem derzeit ist doch, dass sich die meisten Menschen überhaupt keine Gedanken über Organspende machen und demnach auch keinen entsprechenden Ausweis besitzen. Wenn sich dann jemand intensiv mit dem Thema beschäftigt hat und dann - aus welchen Gründen auch immer - zum Entschluss kommt, nicht zu spenden, sollte man das respektieren.
Von daher kann ich meinen Vorschlag von gestern nur wiederholen: Organe standardmäßig zur Spende freigeben, wobei jeder das Recht hat, der Organspende zu widersprechen; dazu muss er aber selbst aktiv werden.


volle Zustimmung thumbup.gif

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MyThinkTank
Beitrag 03.06.2007, 21:21
Beitrag #25



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ZITAT(Joerg @ 03.06.2007, 12:31) [snapback]201270[/snapback]
Das halte ich für sehr gewagt.


Wieso?
Strafrechtlich ist das doch eindeutig entschieden. Wenn Du siehst, wie ein Mensch im Begriff ist, einen anderen zu ermorden, kannst Du Dich nicht interessiert daneben stellen und zuschauen (§ 32 StGB). In diesem Falle machst Du Dich strafbar wegen Unterlassens der Nothilfe.
Ich würde dieses Beispiel, zugegeben gewagtermaßen, einfach mal auf das Beispiel Organspende übertragen. Man kann Dich natürlich, wenn Du tot bist, nicht mehr bestrafen. Aber wenn Du sowieso tot bist, kannst Du auch keinen ernstzunehmenden (moralischen) Grund mehr besitzen, nicht zu helfen (also ein/mehrere Organe zu spenden). Im gleichen Sinne würde ich auch religiöse Gründe nicht gelten lassen. Es ist letztlich nichts anderes als Töten durch Unterlassung aus religiösen Gründen. Das macht die Sache für den Betreffenden, der infolge Deiner Entscheidung sterben muss, auch nicht besser.

Ich habe noch keinen tragfähigen moralischen Grund gegen die Organspende gefunden. Die Probleme liegen eher auf der organisatorischen Seite.

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Bjartskular
Beitrag 03.06.2007, 23:02
Beitrag #26



Kennt sich hier aus
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Ich will mit allne meinen Organen im Grab liegen bangin.gif


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hypnosekroete
Beitrag 04.06.2007, 08:46
Beitrag #27



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ZITAT(MyThinkTank @ 03.06.2007, 22:20) [snapback]201336[/snapback]
Die Probleme liegen eher auf der organisatorischen Seite.

Organisatorisch ist da eigentlich kein Problem.
Auf die Gesellschaft bezogen ist das Problem formal-juristisch (ist in anderen Länder ja auch anders gelöst, s.o.), für jeden einzelnen liegt das Problem auf der religiös-philosophischen Ebene.


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StormRider
Beitrag 04.06.2007, 09:42
Beitrag #28



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Die Entscheidung, ob Organspende oder nicht, kann einem niemand abnehmen; es ist eine ganz persönliche Entscheidung, die reichlich überlegt sein will. Auch der Staat mit seinen Gesetzen hat nicht das Recht, hier eine Entscheidung zu verordnen; tut er es trotzdem, halte ich das für verwerflich und inakzeptabel!

Man möge bei der Diskussion auch mal folgende Aspekte mit berücksichtigen:

Wann ist man eigentlich Tod? Wer kann dies definitiv und verläßlich feststellen? Wer meint, ein Herzstillstand oder das fehlen von Hirnströmen seien sichere Anzeichen, macht es sich m.E. viel zu einfach. Eine Organentnahme findet m.W. bei uns nach festgestelltem Hirntod statt; ist es möglich, dass der (evtl. noch nicht) Verstorbene davon noch etwas mitbekommt? Die Nahtodbeschreibungen deuten darauf hin, dass man viel mehr miterlebt, als in den med. Fakultäten gelehrt wird. Außerdem leben Hirntote, ihr Herz schlägt, sie müssen versorgt werden, sie sind also noch nicht Tod. Ich meine, es gäbe ein Buch - geschrieben unter Mitwirkung einer zu diesem Zeitpunkt hirntoten Patientin, aber das finde ich jetzt mal gerade nicht im Netz.

Der eigentliche Sterbeprozeß (von Unfällen mal abgesehen) beginnt bereits Tage vor dem letzten Atemzug, und er endet nicht sofort nach dem Atemstillstand. Es ist ein komplexes Ereignis, das noch gar nicht erforscht ist. Jegliche Eingriffe von außen stören diesen Prozeß. Es ist ok und zu akzeptieren, wenn jemand seinen eigenen Sterbeprozeß nicht durch plötzliche Narkosen (gibt man die bei mediz. Tod eigentlich noch zur Vorsicht, oder schnippelt man gleich darauf los?) oder rasche Organentnahmen nicht gestört haben möchte.

Von daher hüte ich mich, jemandem Vorwürfe zu machen, der sich nicht traut, seine Organe freizugeben - und ich zolle demjenigen meinen Respekt, der einer Organspende trotzdem zustimmt.

mfg
StormRider
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Gorgo
Beitrag 04.06.2007, 10:17
Beitrag #29



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ZITAT(StormRider @ 04.06.2007, 10:41) [snapback]201352[/snapback]
Wann ist man eigentlich Tod? Wer kann dies definitiv und verläßlich feststellen?


Nur ein Neurologe mittels EEG.

ZITAT
Wer meint, ein Herzstillstand oder das fehlen von Hirnströmen seien sichere Anzeichen, macht es sich m.E. viel zu einfach.



Das ist Unsinn. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen sicheren und unsicheren Todeszeichen. Die Feststellung des Hirntods mittels EEG ist ein sicheres Todeszeichen. Es kann übrigens durchaus sein, dass das Herz dann noch schlägt, das Hirn aber definitiv tot ist.
ZITAT
Eine Organentnahme findet m.W. bei uns nach festgestelltem Hirntod statt; ist es möglich, dass der (evtl. noch nicht) Verstorbene davon noch etwas mitbekommt?


Nein, definitiv nicht, denn dazu müssten seine Nervenenden Schmerz o.ä. ans Gehirn melden können, was aber schon aus dem Grund dass das Gehirn tot ist ausgeschlossen ist.

ZITAT
Von daher hüte ich mich, jemandem Vorwürfe zu machen, der sich nicht traut, seine Organe freizugeben - und ich zolle demjenigen meinen Respekt, der einer Organspende trotzdem zustimmt.


Das ist sicher eine richtige Einstellung! wink.gif


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Greetz Gorgo
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Gast_Jens1962_*
Beitrag 04.06.2007, 10:17
Beitrag #30






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ZITAT(StormRider @ 04.06.2007, 10:41) [snapback]201352[/snapback]
Von daher hüte ich mich, jemandem Vorwürfe zu machen, der sich nicht traut, seine Organe freizugeben...
Danke wink.gif
Ich gehe schon davon aus, daß ich nach meinem Ableben sehr gut ohne meine Organe zurechtkomme und, für den Fall der Fälle, kann es durchaus schade sein, daß dadurch ein weiterer Mensch ebenfalls stirbt. Dennoch überwiegt das Mißtrauen an den Staat und die von ihm verordnete 2-Klassen-Medizin... ph34r.gif

Jens
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MyThinkTank
Beitrag 04.06.2007, 10:40
Beitrag #31



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ZITAT(StormRider @ 04.06.2007, 10:41) [snapback]201352[/snapback]
Wann ist man eigentlich Tod?

Das ist in der Tat eine Definitionsfrage, auf die es in Abhängigkeit vom medizinischen Fortschritt jeweils unterschiedliche Antworten zu unterschiedlichen Zeiten gegeben hat. Sehr aufschlussreich hierzu:
Philippe Aries: "Geschichte des Todes"
Sherwin B. Nuland: "Wie wir sterben"

ZITAT
Wer kann dies definitiv und verläßlich feststellen? Wer meint, ein Herzstillstand oder das fehlen von Hirnströmen seien sichere Anzeichen, macht es sich m.E. viel zu einfach.

Feststellen kann dies qualifiziertes medizinisches Personal (siehe unten). Natürlich ist das Fehlen eines Herzschlages heute kein sicheres Zeichen für den Tod eines Menschen (in Abhängigkeit von Dauer und medizinischer Versorgung).

ZITAT
Eine Organentnahme findet m.W. bei uns nach festgestelltem Hirntod statt; ist es möglich, dass der (evtl. noch nicht) Verstorbene davon noch etwas mitbekommt?

Das erste ist richtig. Die Feststellung des sog. Hirntodes ist eine der am besten gesicherten und zuverlässigsten Diagnosen in der Medizin überhaupt. Es ist in der Fachliteratur kein einziger Fall bekannt, wo bei der fachgerechten Feststellung des irreversiblen Teilhirntodes jemand das Bewusstsein wiedererlangt hat. Wenn bei einem Menschen der besagte irreversible Teilhirntod eingetreten ist, bedeutet das nach heutigen Wissenstande - und der ist seit 10-20 Jahren ziemlich gut - dass der betreffende Mensch keine feststellbaren Bewusstseinsvorgänge mehr besitzt und die auch niemals wieder erlangen wird. Das heißt auch, dass Atmung und Herzschlag (mit maschineller Unterstützung) funktionieren, der Betreffende ist warm und entspannt, sogar die rückenmarksgesteuerten Reflexe können noch sehr gut funktionieren.
Nichtsdestoweniger wird ein Mensch ohne Bewusstsein von seiner Organspende nichts mitbekommen, denn dieser Mensch besitzt keinerlei Wahrnehmung mehr von sich oder seiner Umwelt. Dass vor der Organentnahme eine Narkose verabreicht wird, dient im übrigen der Sicherheit der Operateure; es werden so Krampf- und Reflexreaktionen des Patienten unterdrückt.
Hier eine Beschreibung zu den Kriterien der Hirntodfeststellung: Hirntodfeststellung

ZITAT
Die Nahtodbeschreibungen deuten darauf hin, dass man viel mehr miterlebt, als in den med. Fakultäten gelehrt wird. Außerdem leben Hirntote, ihr Herz schlägt, sie müssen versorgt werden, sie sind also noch nicht Tod. Ich meine, es gäbe ein Buch - geschrieben unter Mitwirkung einer zu diesem Zeitpunkt hirntoten Patientin, aber das finde ich jetzt mal gerade nicht im Netz.

Jemand, bei dem der Hirntod festgestellt wurde, kann sicherlich nicht mehr von sog. Nahtoderlebnissen berichten (die übrigens mittlerweise neurophysiologisch gut erklärt werden können). Ebenso wird es kein ernstzunehmendes Buch geben, wie Du meinst. Vielleicht geht es hierbei hier um Koma-Patienten o. ä.


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hypnosekroete
Beitrag 04.06.2007, 16:44
Beitrag #32



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ZITAT(StormRider @ 04.06.2007, 10:41) [snapback]201352[/snapback]
Ich meine, es gäbe ein Buch - geschrieben unter Mitwirkung einer zu diesem Zeitpunkt hirntoten Patientin, aber das finde ich jetzt mal gerade nicht im Netz.

Meinst Du das hier: "Ich spreche" von Laetitia Bohn-Derrien?
Bohn-Derrien litt allerdings am Locked-In-Syndrom, dabei ist der Patient bei vollem Bewußtsein und in der lage Umweltreize aufzunehmen, aber nicht mehr in der Lage, in irgendeiner Form darauf zu reagieren, sich zu Bewegen, zu sprechen usw. <Wiki Locked in Syndrom>
Der Klassiker und sehr sehr lesenswert zu dem Thema ist "Schmetterling und Taucherglocke" von Jean-Dominique Bauby, das Buch von Bohn-Derrien kenn ich nicht.

Ein Locked-In ist aber ganz was anderes als der Hirntod, was man bei den entsprechenden Untersuchungen auch feststellen wird: Kein Nulllinien-EEG, kein Stillstand der Durchblutung im Gehirn, erhaltener Atemantrieb usw.


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StormRider
Beitrag 04.06.2007, 21:44
Beitrag #33



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QUELLTEXT
Meinst Du das hier: "Ich spreche" von Laetitia Bohn-Derrien?
Bohn-Derrien litt allerdings am Locked-In-Syndrom, dabei ist der Patient bei vollem Bewußtsein und in der lage Umweltreize aufzunehmen, aber nicht mehr in der Lage, in irgendeiner Form darauf zu reagieren, sich zu Bewegen, zu sprechen usw.

Möglicherweise, aber ich bin mir nicht sicher. Meine Erinnerung meint, es wäre um Hirntod gegangen, jedoch war es nur eine kleine Annonce und ist schon länger her. Eigentlich wollte ich mir das Buch zulegen, bin dann aber nicht dazu gekommen und nun muß ich warten, bis ich mal wieder darüber stolpere. Vielleicht ist es aber auch das von Dir erwähnte Buch und meine Erinnerungen zollen Tribut an das Alter.

mfg
StormRider, mit Birnensausen vermutlich mal wieder eine Blockade im Halsgewirbelten...
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Anwani
Beitrag 05.06.2007, 20:43
Beitrag #34



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Organspenden ist wie Blutspenden und Knochenmarkspenden: selbstverständlich.

Wenn jemand meine Organe nach meinem Tod benötigt - hin damit.

Ich will keine lebende Leiche sein (den Schrieb habe ich immer bei mir), sie sollen alle Geräte abschalten, wenn keine Chance zum Gesundwerden da ist.

Meinen Körper spende ich nach dem Tod an die Wissenschaft, ich will weder beerdigt, verbrannt noch sonst irgendwas werden. Warum? Was ist die leere Hülle hier in dieser Welt? Die Seele ist dann fort! Wichtig ist, wer an mich denkt und wie ich gerichtet werde.

Anke


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CVC
Beitrag 08.06.2007, 11:56
Beitrag #35



Kennt sich hier aus
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....nein besitze ich nicht - ist aber bei uns in Österreich auch nicht notwendig. Wenn ich meine Organe bei mir versammelt behalten möchte, dann müsste ich eine Ablehnungserklärung abgeben.

Was ich aber sicher nicht tun werde, denn ob meine Organe in meinem oder einem anderen Körper sind, wird mich im Ernstfall mit Sicherheit "kalt" (im wahrsten Sinn des Wortes) lassen. Wenn es jemand anderen noch hilft, dann ist es nur gut so.

CVC


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Gast_Joerg_*
Beitrag 08.06.2007, 12:02
Beitrag #36


Threadersteller




Gäste






ZITAT(CVC @ 08.06.2007, 12:55) [snapback]201874[/snapback]
....nein besitze ich nicht - ist aber bei uns in Österreich auch nicht notwendig. Wenn ich meine Organe bei mir versammelt behalten möchte, dann müsste ich eine Ablehnungserklärung abgeben.

Wird Zeit, dass in D auch danach verfahren wird...
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Remover
Beitrag 08.06.2007, 12:58
Beitrag #37



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Mit hat die Kategorie gefehlt, das man spenden will aber nicht darf!

Oder bin ich fehlinformiert? Darf man z.b. wenn Krebs hatte oder auch hat, ueberhaupt spenden?


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Gruss R E M O V E R
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Gast_Jens1962_*
Beitrag 08.06.2007, 14:39
Beitrag #38






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ZITAT(Joerg @ 08.06.2007, 13:01) [snapback]201876[/snapback]
Wird Zeit, dass in D auch danach verfahren wird...
Falsch.
Nicht mal mein altes Auto darf jemand auschschlachten, wenn ich das nicht ausdrücklich wünsche / bestätige.

Gruß Jens
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hypnosekroete
Beitrag 08.06.2007, 18:02
Beitrag #39



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ZITAT(Joerg @ 08.06.2007, 13:01) [snapback]201876[/snapback]
Wird Zeit, dass in D auch danach verfahren wird...

Finde ich auch, gerade in Vergleich zu den Regelungen mit anderen in der Eurotransplant organisierten Ländern.

Traurig auch, das Deutschland innerhalb der Eurotransplant sowohl in absoluter Zahl als auch Prozentual auf die Bevölkerung bezogen die meisten Bedürftigen auf der Warteliste stellt, aber auf die Bevölkerung bezogen die wenigsten Organe zur verfügung stellt.

[spoiler]Solidargemeinschaft sei hier ein Stichwort, aber das bekommt man ja nichtmal innerhalb des Staates geregelt ph34r.gif
[/spoiler]
ZITAT(Remover @ 08.06.2007, 13:57) [snapback]201888[/snapback]
Mit hat die Kategorie gefehlt, das man spenden will aber nicht darf!
Oder bin ich fehlinformiert? Darf man z.b. wenn Krebs hatte oder auch hat, ueberhaupt spenden?

Biste nicht.
Maligne Erkrankungen (Krebs, Leukämien) und chronische Infektionen (zB HIV) und akute Infektionen mit nicht kausal behandelbaren Erregern (zB Tollwut, in der Hamburger Uniklinik vor kurzem aktuell gewesen) sind Gründe, die dazu führen, das man zum Schutz der Empfänger von der Spende ausgeschlossen wird. Ist bei den Infektionskrankheiten einleuchtend, bei den bösartigen Erkrankungen ist der Gedanke der, das einzelne Krebszellen, die sich im Blutstrom befinden oder Mikrometastasen, die nur unter dem Mikroskop sichtbar wären mit Transplantiert werden. Um dies zu Vermeiden, werden die Organspender in der Regel von einem Pathologen (kein (!) Rechtsmediziner) nach der Organentnahme einer inneren Leichenschau (Obduktion) unterzogen, erst wenn die ohne Befund verläuft werden die Organe transplantiert.
Das ist übrigens der einzige Grund für einen Pathologen aus beruflichen Gründen Nachts aufzustehen...
[spoiler]Zumindest fällt mir gerade kein anderer ein und ich stelle fest, ich hab den falschen Job. Mist.
[/spoiler]
Bis vor kurzem war auch ein Alter von >65 Jahren ein Ausschlußkriterium, damit das Organ nicht früher als der Spender sein "Mindesthaltbarkeitsdatum" überschreitet, inzwischen gibt es von Eurotransplant (und meines Wissens nach auch von anderen Transplantationskoordinationszentren) ein Programm, das sich "Elder for Elder" nennt, hier werden auch die Organe von Menschen >65 Transplantiert, dann aber an gleichalte Patienten.
Begründet sich einmal aus der Organknappheit, so stehen mehr Organe zur Verfügung und für die Patienten, die aufgrund ihres Alters an schlechteren Positionen der Warteliste stehen, verbessert sich die Chance auf ein Organ und damit auf ein annähernd normales Leben.

Der Beitrag wurde von hypnosekroete bearbeitet: 08.06.2007, 18:06


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Die Situation ist aussichtslos aber nicht kritisch.
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pym
Beitrag 08.06.2007, 20:40
Beitrag #40



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Ja, ich habe diesen Ausweis, der ist aber schon ziemlich alt. Vielleicht sollte ich mir mal einen Neuen holen, da kann man bestimmt jetzt mehr ankreuzen.
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