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Rokop Security _ Internet und sonstige Netzwerke _ Win10 Rechner von Senioren absichern

Geschrieben von: Andy89 03.07.2017, 20:07

Hallo, ich stehe aktuell vor der Aufgabe das meine Großeltern gerne das Internet nutzen würden, die allgemeine Bedienung zu erklären sehe ich weniger als Problem, mir geht es eher darum ihren Rechner gegen Gefahren abzusichern. Ich muss leider dazu sagen das ihre Computerkenntnisse nur als sehr gering einzustufen sind. Sie nutzen zwar schon sehr lange Computer, allerdings ging die Nutzung über das Spielen von Minispielen bislang nicht hinaus.

Deswegen hatten sie vor mittlerweile fast zwei Jahren extra einen Computerkurs begonnen, wo später auch die Nutzung des Internets erklärt werden. Leider kam es nie dazu, der Unterricht lief nur etwa ein halbes Jahr danach erkrankte der Lehrer schwer. Der Unterricht lief nur noch unregelmäßig bis er komplett ausfiel. Dann wurde versucht einen Ersatzlehrer zu finden, was nicht klappte und vor ein paar Monaten kam die Nachricht das der Unterricht bis auf unbestimmte Zeit entfällt.

Die bisherigen Kenntnisse beschränken sich also auf Rechner ein-/ausschalten, Programme öffnen (mit Shortcut auf dem Desktop) und schließen, Programme die vorher gezeigt wurden eigenständig bedienen, sowie ein wenig Word und Excel.

Ich hatte auch schon in Erwägung gezogen möglicherweise Linux einzusetzen, allerdings machte meinen Großeltern der Umstieg von ihrem uralten WinXP Rechner auf den aktuellen Win10 Rechner bereits massive Probleme.

Die Ausstattung sieht bisher wie folgt aus:
Router: Telekom Speedport W 724V
Rechner: Windows 10 Home, Internet später per Wlan
Installierte Programme: Avast! Free, Firefox, Microsoft Office 2016, Foxit PDF Reader, VideoLan Player, Ccleaner, einige Minispiele.

Geplante Absicherungsmaßnahmen:

Router
Softwareupdate suchen, Standard Login-Daten ändern, Wlan Passwort ändern.
Ich hatte auch über einen MAC-Adressfilter nachgedacht. Jedoch sollen später die Enkel auch mit ihren Smartphones oder Tablets das Internet nutzen können, somit doch nicht ratsam.

Gibt es sonst noch weitere Einstellungen die in dem Speedport vorgenommen werden sollten ? Ich hatte bisher noch nicht mit Telekom Router zu tun und müsste Vorort sonst mal sehen was es noch für Einstellungen gibt.

Rechner
Erstmal werde ich alle Win10 und Programm Updates installieren.

Schutzsoftware
Ich dachte weiterhin an die Kombination Avast Free mit Dateisystem/Verhaltens/Web-Schutz/Software-Updater und Browser-Erweiterung Security und der Windows Firewall.

Würdet ihr noch andere/weitere Sicherheitssoftware empfehlen ?

Firefox
Add-Ons: uBlock, Ghostery, vielleicht auch noch uMatrix das muss ich mir nochmal genauer ansehen.

Sandboxie
Zumindest zum Anfang noch würde ich Firefox zusätzlich nur in einer Sandbox laufen lassen, die dann automatisch gelöscht wird.
Wobei ich ein Problem mit den automatischen Firefox Updates sehe, da diese dann ja nur in der laufenden Sandbox installiert werden und nicht direkt auf dem PC.

Prüfen das es keine Installation vom Flash-Player oder Java gibt.

Habt ihr sonst noch weitere Ideen was man umsetzen sollte/könnte oder ob ich noch was wichtiges vergessen habe ?

Geschrieben von: citro 03.07.2017, 23:41

Schau dir mal Comodo an, alles unbekannte kommt in die Sandbox - jegliche Meldungen bzw. Pop-ups kann man deaktivieren

Geschrieben von: Andy89 05.07.2017, 16:31

Hört sich auch interessant an, lässt sich das Verhalten genau einstellen ?

Geschrieben von: citro 05.07.2017, 17:10

ZITAT(Andy89 @ 05.07.2017, 17:31) *
Hört sich auch interessant an, lässt sich das Verhalten genau einstellen ?



Magst du dich da etwas einlesen ?

https://help.comodo.com/topic-72-1-766-9024-Introduction-to-Comodo-Internet-Security.html

Geschrieben von: Andy89 05.07.2017, 18:51

Danke für die Lektüre, ich werde es erstmal selbst installieren und ein wenig rumprobieren ob es überhaupt in Frage kommt.
Gibt es sonst noch weitere Tipps die ich umsetze sollte ?

Geschrieben von: Peter 123 05.07.2017, 23:46

ZITAT(Andy89 @ 05.07.2017, 19:51) *
Gibt es sonst noch weitere Tipps die ich umsetzen sollte ?

Aus meiner Sicht: nein. wink.gif
Du planst ja ohnedies bereits, den Rechner zur Festung auszubauen. biggrin.gif

Du schreibst zwar nicht, wozu deine Großeltern den Rechner hauptsächlich benutzen wollen; aber aufgrund der Vorgeschichte ("Die bisherigen Kenntnisse beschränken sich also auf ...") nehme ich mal an, dass es im Wesentlichen um das Surfen im Internet, das (weitere) Nutzen von Word und Excel und um einige Minispiele (vermutlich offline) gehen wird. Also (vermutlich) nicht einmal Online-Banking oder andere Zahlungsgeschäfte, keine Software-Tests usw.

Dafür reichen doch die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen bei Weitem. Insbesondere, wo du doch auch Sandboxie zum Einsatz kommen lassen willst:

ZITAT
Sandboxie
Zumindest zum Anfang noch würde ich Firefox zusätzlich nur in einer Sandbox laufen lassen, die dann automatisch gelöscht wird.

Gut so. Wobei ich das nicht nur am Anfang so machen würde, sondern als Dauerlösung. Ich vermute, sehr oft werden sich deine Großeltern nichts aus dem Internet herunterladen wollen. Wenn es doch vorkommt, würde ich das an deiner Stelle für sie vornehmen (falls du oft genug vor Ort bist) oder ihnen (wenn sie mit dem Internet schon etwas vertraut sind) erklären, wie man das macht (also wie man eine Datei aus der Sandbox ins reale System entlässt).

ZITAT
Wobei ich ein Problem mit den automatischen Firefox Updates sehe, da diese dann ja nur in der laufenden Sandbox installiert werden und nicht direkt auf dem PC.

Ähnlich wie zuvor: entweder die Updates durch kundige Dritte vornehmen lassen oder (was in Anbetracht der in letzter Zeit recht häufigen Firefox-Updates wahrscheinlich sinnvoller ist): du erklärst deinen Großeltern, wie sie diese Updates selbst installieren können:

1. Als Vorarbeit: im Browser (außerhalb von Sandboxie!) die automatische Update-Installation auf Dauer deaktivieren:
Extras --> Einstellungen --> Erweitert --> Registerkarte "Update" --> statt "Updates automatisch installieren" auswählen: "Nach Updates suchen, aber vor der Installation nachfragen"

2. Browser dann wieder wie üblich in der Sandbox verwenden. Wenn ein neues Firefox-Update kommt, wird das in einem Pop-up-Fenster angezeigt. --> Dieses mit Klick auf "Später nachfragen" (oder so ähnlich) schließen und weitersurfen (oder die Sandbox sofort schließen).

3. Danach den Browser ausnahmsweise nicht in der Sandbox starten, sondern außerhalb (also durch Anklicken des Firefox-Symbols, das man am besten irgendwo an einem abgelegenen Ort des Desktops platziert). Im so geöffneten Browser Via "Hilfe" --> "Über Firefox" das Update vornehmen. Nach erfolgreicher Vornahme des Updates den Browser gleich wieder schließen.

4. Von nun an den Browser wieder direkt in der Sandbox starten.

Funktioniert ganz unkompliziert. (Ich handhabe es selbst auch so.) smile.gif

PS:
Was du allenfalls noch tun könntest (aber weniger aus Sicherheitsgründen im engeren Sinn, sondern als Vorsorge gegen einen Festplattendefekt): nach der vollständigen Einrichtung des Rechners ein Image erstellen.

Geschrieben von: simracer 06.07.2017, 00:17

ZITAT
PS:
Was du allenfalls noch tun könntest (aber weniger aus Sicherheitsgründen im engeren Sinn, sondern als Vorsorge gegen einen Festplattendefekt): nach der vollständigen Einrichtung des Rechners ein Image erstellen.

Das wollte ich Andy89 auch schreiben aber du warst schneller thumbup.gif und ja es ist gut eines zu haben wenn die Festplatte ausfällt, aber auch wenn seine Großeltern zum Beispiel Opfer einer Ransomware oder anderen schlimmen Infektion werden würden. Denn ein Image ist schneller eingespielt als Windows mit allem Drum und Dran installieren zu müssern.

Geschrieben von: Peter 123 06.07.2017, 02:08

ZITAT(simracer @ 06.07.2017, 01:17) *
aber auch wenn seine Großeltern zum Beispiel Opfer einer Ransomware oder anderen schlimmen Infektion werden würden

Völlig richtig. Ich schrieb nur deshalb "weniger aus Sicherheitsgründen im engeren Sinn", weil "wir" solche Ereignisse durch all die vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen ohnedies so gut wie ausschließen wollen.

Geschrieben von: Rene-gad 06.07.2017, 13:47

Hallo Andy89.

welche Schutzsoftware du installierst ist streng genommen Wurscht. Jede kann überlistet werden.
Erstelle für deine Eltern http://www.pc-magazin.de/ratgeber/windows-10-benutzerkonto-kindersicherung-einrichten-apps-webseiten-sperren-3195357.html und gut so.

Alternativ - haue Linux drauf. KDE ist sehr benutzerfreundlich, so dass ein älterer Benutzer gar nicht merkt, dass es kein Windoofs ist.

Geschrieben von: Andy89 06.07.2017, 15:28

ZITAT(Peter 123 @ 06.07.2017, 00:46) *
Aus meiner Sicht: nein. wink.gif
Du planst ja ohnedies bereits, den Rechner zur Festung auszubauen. biggrin.gif

Du schreibst zwar nicht, wozu deine Großeltern den Rechner hauptsächlich benutzen wollen; aber aufgrund der Vorgeschichte ("Die bisherigen Kenntnisse beschränken sich also auf ...") nehme ich mal an, dass es im Wesentlichen um das Surfen im Internet, das (weitere) Nutzen von Word und Excel und um einige Minispiele (vermutlich offline) gehen wird. Also (vermutlich) nicht einmal Online-Banking oder andere Zahlungsgeschäfte, keine Software-Tests usw.

Dafür reichen doch die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen bei Weitem. Insbesondere, wo du doch auch Sandboxie zum Einsatz kommen lassen willst:

Ähnlich wie zuvor: entweder die Updates durch kundige Dritte vornehmen lassen oder (was in Anbetracht der in letzter Zeit recht häufigen Firefox-Updates wahrscheinlich sinnvoller ist): du erklärst deinen Großeltern, wie sie diese Updates selbst installieren können:

PS:
Was du allenfalls noch tun könntest (aber weniger aus Sicherheitsgründen im engeren Sinn, sondern als Vorsorge gegen einen Festplattendefekt): nach der vollständigen Einrichtung des Rechners ein Image erstellen.


Genau das wird das Nutzungsverhalten sein: Surfen im Internet, Nutzen von Word und Excel und einige Minispiele.

Wegen den Firefox Updates hatte ich gehofft, dass es vielleicht eine Möglichkeit gibt die automatischen Updates beibehalten zu können. Da ich auch nicht immer zugegen bin um selbst ein Update anzustoßen. Aber lässt sich wohl nicht anders händeln, als meinen Großeltern beizubringen wie sie es manuell machen.

Ein Backup werde ich noch machen wenn ich den Rechner bei mir habe, damals als er gekauft wurde hatte ich auch schon eins gemacht.
Ich hatte auch schon an regelmäßige automatisierte Backups gedacht, wobei man dann wohl auch wieder auf einen externen Speicher setzen müsste statt auf die internen Festplatten, um z.B. einen Verschlüsselungstrojaner zu umgehen. Müsste dann aber auch eine Lösung sein bei der man den Speicher anschließt und dann alles alleine läuft, damit auch andere das ausführen können. Vielleicht ist das aber auch schon des Guten zu viel. smile.gif


ZITAT(Rene-gad @ 06.07.2017, 14:47) *
Hallo Andy89.

welche Schutzsoftware du installierst ist streng genommen Wurscht. Jede kann überlistet werden.
Erstelle für deine Eltern http://www.pc-magazin.de/ratgeber/windows-10-benutzerkonto-kindersicherung-einrichten-apps-webseiten-sperren-3195357.html und gut so.

Alternativ - haue Linux drauf. KDE ist sehr benutzerfreundlich, so dass ein älterer Benutzer gar nicht merkt, dass es kein Windoofs ist.


Die Kontoeinschränkung werde ich mir auch nochmal ansehen, Danke.

An Linux hatte ich zwar auch schon gedacht, allerdings gab es bei dem Umstieg von XP auf Win10 schon große Probleme mit der Bedienung, trotz allen Zeigens und Erklärens und dem Computerkurs. Und so stark hat sich die Bedienung auch nicht geändert aus Sicht meiner Großeltern (PC ein/ausschalten, Programme starten per Desktopsymbol, Programm schließen usw.). Auch muss mit Bedacht werden, dass der Computerkurs vielleicht irgendwann doch nochmal fortgesetzt wird und dann kommt wieder Win10 zum Einsatz.

Geschrieben von: Peter 123 06.07.2017, 15:51

ZITAT(Andy89 @ 06.07.2017, 16:28) *
Genau das wird das Nutzungsverhalten sein: Surfen im Internet, Nutzen von Word und Excel und einige Minispiele.

Somit kein Grund zu großer Sorge, würde ich meinen.

ZITAT(Andy89 @ 06.07.2017, 16:28) *
Wegen den Firefox Updates hatte ich gehofft, dass es vielleicht eine Möglichkeit gibt die automatischen Updates beibehalten zu können.

Ich denke schon, dass es eine solche Möglichkeit geben könnte, indem du die Sandbox speziell konfigurierst (Ausnahme für den Firefox-Updater festlegen etc.). Aber das ist sicher sehr speziell - im Sandboxie-Forum oder bei Wilders Security wird das vielleicht irgendwo erklärt. Ich würde den Großeltern die von mir erwähnte unelegante Methode auf einem Zettel aufschreiben.* Das wäre eine praktische Hilfe für den Anfang, nach der sie Punkt für Punkt vorgehen könnten. Nach dem dritten oder vierten Mal wissen sie dann sicher schon auswendig, was bei einem Update (also einer Update-Benachrichtigung im Browser) zu tun ist. Weil diese Benachrichtigung in regelmäßigen Abständen wiederkehrt, wenn man das Update nicht installiert (oder irrtümlich nur in der Sandbox installiert hat), kann man auf das Aktualisieren eigentlich auch nicht vergessen.

*So wird es übrigens auch auf der Sandboxie-Homepage selbst empfohlen (https://www.sandboxie.com/?FirefoxTips):
ZITAT
Updating Firefox and its Add-ons

In the default configuration, any updates to Firefox or its add-ons will happen only within the sandbox. When the sandbox is deleted, all such updates will be deleted as well. To avoid this problem, you should run Firefox outside the sandbox when you recognize that any updates are available. Let the normal Firefox finish updating, including any necessary restarts of Firefox. Finally, exit Firefox and restart it under Sandboxie.


ZITAT(Andy89 @ 06.07.2017, 16:28) *
Ich hatte auch schon an regelmäßige automatisierte Backups gedacht, wobei man dann wohl auch wieder auf einen externen Speicher setzen müsste statt auf die internen Festplatten, um z.B. einen Verschlüsselungstrojaner zu umgehen. Müsste dann aber auch eine Lösung sein bei der man den Speicher anschließt und dann alles alleine läuft, damit auch andere das ausführen können. Vielleicht ist das aber auch schon des Guten zu viel. smile.gif

Meiner Meinung nach, ja. wink.gif Siehe das von dir erwähnte Nutzungsverhalten deiner Großeltern: Da ändert sich ja offenbar nicht so häufig etwas Grundlegendes auf der Festplatte. Insofern genügt daher meines Erachtens ein Image nach der Grundkonfiguration und später halt gelegentlich, oder wenn sich wirklich mal etwas Wesentliches auf der Festplatte verändert hat.

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