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> Neue Länder - eine Diskussion
Max
Beitrag 17.04.2006, 21:11
Beitrag #1



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Mal davon abgesehen, wie lange es noch die Darstellung "neue Länder", also eine Nichtidentifikation des "geeinten" Deutschlands geben soll, beunruhigt mich diese Äußerung in dem Artikel:

QUOTE
Nur Zuwanderung könne das Problem mildern.


Quelle

Wer soll denn noch zuwandern? Das Problem lag doch einzig und allein darin begründet, daß es seit der Wende Gang und Gebe im Osten war, vorhandene Produktionsbetriebe zu löschen. Mit Registrybereinigung. Die Erstellung neuer Besitzer der Ordner, inkl. Reglementierung der Zugriffsrechte, wurde erfolgreich durchgeführt. Firewall war nicht nötig, da Ports schon vorzeitig, ohne Kenntnis der User, geschlossen wurden.
Die kleinen noch vorhandenen Dateifragmente, versuchten dem "großen Programm" beizutragen, kamen aber nicht mehr ran, weil sie als Spam eingestuft wurden.

Die ursprünglichen und immer noch geltenden Problematiken werden übergangen, wie bei einem ungepatchten System.

Das ist fürchterlich.

So einen oberflächlichen Artikel, hätte ich dieser Website nicht zugetraut.

Gruß Max


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Gast_Jens1962_*
Beitrag 17.04.2006, 21:30
Beitrag #2






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QUOTE(Max @ 17.04.2006, 22:10)
Wer soll denn noch zuwandern?[right][snapback]143751[/snapback][/right]
Arbeitsplätze.
Mal ein interessanter Artikel dazu.

Man mag es nicht wahrhaben, aus welcher Zeit diese Erkenntnisse stammen... ranting.gif (s. unten) und was sich getan hat stirnklatsch.gif

Gruß Jens
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pym
Beitrag 17.04.2006, 21:34
Beitrag #3



Fühlt sich hier wohl
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QUOTE(Max @ 17.04.2006, 22:10)
Wer soll denn noch zuwandern?


QUOTE(Max @ 17.04.2006, 22:10)
da Ports schon vorzeitig, ohne Kenntnis der User, geschlossen wurden.

Niemand, die Tore wurden ja schon geschlossen.

Edit: mal einen deutschen Satz daraus gemacht


Der Beitrag wurde von pym bearbeitet: 17.04.2006, 21:37
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Max
Beitrag 17.04.2006, 21:58
Beitrag #4


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QUOTE(Jens1962 @ 17.04.2006, 22:29)
Arbeitsplätze.
Mal ein interessanter Artikel dazu.
[right][snapback]143753[/snapback][/right]


Obwohl hier nur angeschnitten und nicht konkretisiert wird. 1989/1998 immer noch aktuell.

Gruß Max


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Max
Beitrag 17.04.2006, 22:06
Beitrag #5


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QUOTE(pym @ 17.04.2006, 22:33)
Niemand, die Tore wurden ja schon geschlossen.
[right][snapback]143754[/snapback][/right]


Ach wo. Außerdem bezieht sich mein Post, wie auch der verlinkte Artikel, auf innerdeutsche Probleme. Die nicht unbedingt von der Hand zu weisen sind.

Gruß Max


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Gast_Pvt. Paula_*
Beitrag 17.04.2006, 22:46
Beitrag #6






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Max,

irgendwie - verstehe ich Dein "codiertes" Posting nicht. Was versuchst Du uns damit zu sagen? Was ist in Deiner Wahrnehmung in der postkommunistischen Phase schiefgelaufen / haette anders gemacht werden muessen?

Interessierte Gruesse

Pvt. Paula
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Gast_Jens1962_*
Beitrag 17.04.2006, 23:11
Beitrag #7






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QUOTE(Pvt. Paula @ 17.04.2006, 23:45)
Was haette anders gemacht werden muessen?[right][snapback]143758[/snapback][/right]
Ich zitiere einfach mal aus dem von mir verlinkten Artikel
QUOTE
...derselbe Sachverständigenrat, der die Treuhand anspornte, die DDR-Betriebe im Stile einer feindlichen Übernahme zu behandeln.
So wurde nicht zugelassen, daß ostdeutsche Unternehmen eigene Überlebensstrategien entwickeln konnten. Das Management saß auf dem Schleudersitz. Damit wurde flächendeckend die Industrie Ostdeutschlands lahmgelegt. Als ob Feinde vor den Toren stünden, wurde das Tempo der Privatisierung so angeheizt, daß - bevor die Ostdeutschen richtig zur Besinnung kamen - achtzig Prozent der industriellen Arbeitsplätze bereits verschwunden waren.


GRuß Jens

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Gast_Pvt. Paula_*
Beitrag 17.04.2006, 23:28
Beitrag #8






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Eine sehr tendenzioese und spekulative Aussage, zu der sich der Autor da aufschwingt.

Zeit, eigene Konzepte zu entwickeln bedeutet im Umkehrschluss naemlich, dass das seinerzeitige Management zur fraglichen Zeit keine hatte. Pauschal anzunehmen, dass jedes Konzept besser gewesen sei als dass, was die Treuhand praktiziert hat, halte ich fuer sehr, sehr mutig. Insbesondere, da die alten Lenker mit der mal mehr, mal weniger sozialen Marktwirtschaft nicht wirklich vertraut waren.

Die Frage ist also - waere es anders besser verlaufen oder eben doch bloss anders?

Ich neige eher dem zweitgenannten zu.

Es gruesst

Pvt. Paula
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Gast_Jens1962_*
Beitrag 18.04.2006, 00:39
Beitrag #9






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Die Aussagen sind beweisbar, genauso wie die Tatsache, daß jedes andere Konzept als das Milliardengrab Treuhand besser gewesen wäre. Angenommen, die DDR wäre komplett verschenkt worden. Wir hätten heute dasselbe wirtschaftliche Desaster, aber eine Irsinnssumme nicht ausgegebener Fördermittel in der Kasse.
Ein Management in DDR-Betrieben war nicht gefragt, die entsprechenden Führungskräfte hätten schon ein wenig Zeit benötigt, um sich wieder an den Gedanken zu gewöhnen, daß Innovationen wieder gefragt sind.
Mal ein krasses Beispiel:



Dazu ein anderes Beispiel:



Bild 1 ist der P603, 1967 serienreif, Produktionsbeginn hätte 1968 sein können, und auf Politbürobeschluß eingestampft (wozu neue Autos, unsere jetzigen Typen sind doch begehrt)
Bild 2 ist der Golf 1 - Markteinführung 1974

Es gibt genügend weitere Beispiele, gute Leute waren vorhanden - man hätte sie nur mal lassen sollen. Erst haben die Roten alles blockiert, dann die Schwarzen...

Gruß Jens

Der Beitrag wurde von Jens1962 bearbeitet: 18.04.2006, 00:45
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docprantl
Beitrag 18.04.2006, 11:32
Beitrag #10



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QUOTE(Max @ 17.04.2006, 22:10)
Wer soll denn noch zuwandern?

Es ziehen viele "Ossis" in den "Westen", weil sie in den "neuen Bundesländern" keine Arbeit finden. Nun hofft man, durch "Zuwanderung" (womöglich durch Personen mit "Migrationshintergrund"?), die "Abwärtsspirale" zu stoppen. Anderenfalls, so das Orakel von Delphi, stünde eine "dramatische Entwicklung" bevor. (Gibt es die nicht schon?)

Da stellt sich dem gesunden Menschenverstand doch die Frage, in welchen Jobs oder in welchen Unternehmen die "Zugewanderten" arbeiten sollen? Wißt ihr eine Antwort? ph34r.gif

docprantl
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Lucky
Beitrag 18.04.2006, 14:07
Beitrag #11



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Meiner Meinung nach würde es reichen, wenn die Firmen trotz Gewinn niemanden mehr entlassen würden, sondern stattdessen lieber einstellen würden.

Lucky
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Max
Beitrag 18.04.2006, 14:08
Beitrag #12


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QUOTE(Pvt. Paula @ 17.04.2006, 23:45)
Was ist in Deiner Wahrnehmung in der postkommunistischen Phase schiefgelaufen / haette anders gemacht werden muessen?
[right][snapback]143758[/snapback][/right]


Es wurden funktionierende, konkurrenzfähige Betriebe geschlossen. Phase 1: Umwandlung in GmbH, Phase 2: Umwandlung in GmbH i.L. Phase 3: Betrieb geschlossen. Dafür gibt es viele Beispiele, ich schrieb schon mal was dazu. Hier in der Gegend hat es, als ein Beispiel: die Betriebe der Textilindustrie sowie Kunstlederbetriebe erwischt. Daran hingen zig-tausende Arbeitsplätze sowie Zulieferer und Transportbetriebe (Nah- u. Fernverkehr), wie auch die damalige DR (Deutsche Reichsbahn). Aus den Versprechungen der damals eingesetzten Manager, z.B. Erhaltung der Arbeitsplätze, Übernahme bestehender Lieferaufträge, z.B. Autobezugsstoffe für Eisenach (Wartburg, jetzt Opel) oder für Zwickau (Trabant, jetzt VW) wurde nichts, da die Zulieferer aus den "alten Bundesländern" genommen wurden.

Landwirtschaftliche Betriebe mit Nutzflächen von ehemals 10.000 und mehr ha, wurden gesplittet. Die Wiedereinrichter nahmen ihre Flächen heraus und legten los. Allerdings ist hier nicht zu vergessen, daß unsinnigerweise Flächenaufteilungen in der Art vorgenommen wurden, das ehemalige zusammenhängende große Flächen, die demenstprechend mit großer Technik kostengünstig bearbeitet werden konnten, in Minifelder oder zerstückelte Felder verwandelt wurden.

Besonders schlimm, wenn mitten in einem ehemaligen großen Schlag plötzlich ein Flurstück oder mehrere Flurstücke an einen oder mehrere Wiedereinrichter ging. Diese/s durfte/n dann nicht mehr überfahren werden. Das bedeutete manchmal Umwege von 4-5 km, um auf die andere Schlaghälfte zu kommen. Es gab leider genug Wiedereinrichter, die sich auf Tauschverträge, die das Leben für alle Beteiligten leichter gemacht hätte, nicht einließen. Da gerade in der Erntezeit das Wetter eine entscheidende Rolle spielt, waren durch die zusätzlichen Transportwege Zeit- u. Qualitätsverluste gang und gebe. Auf verordnete Milchquoten oder prozentuale Stilllegung von Flächen, gehe ich jetzt nicht ein.

Weil Jens das mit den PKW ansprach. Das war bei der Landtechnik fast analog. Es existierte eine komplette Baureihe vom ZT (Zugtraktor) niedrige PS-Klassen bis hohe PS-Klassen. Haben wir mal in Schönebecker Traktorenwerk auf dem Papier bewundern dürfen. Diese Reihe ist nie gebaut worden. Lieber wurde der Zetor aus der CSSR (niedrige PS-Klasse als Stalltraktor z.B.) und der K700 (hohe PS-Klasse) aus der UdSSR eingeführt. MTS 50/2,80/2 auch 50'er oder 80'er Russe genannt, nicht zu vergessen. Ergebnis, unser ZT 300-323A dümpelte um die 100 PS, was gerade beim pflügen zwar für einen 5-Schar-Beetpflug ausreichte, aber nur eine Arbeitsbreite von 1,25 m zur Folge hatte. Im Anstiegsbereich (also Berg hoch), ging's dann bloß im Schneckentempo. War der Boden zu schwer, Feierabend. Also nicht in der Form von nach Hause gehen, sondern, man stand mit Traktor und Pflug. Zum Glück hatten wir bei den Mähdreschern technologisch die Nase vorn, sonst wären die wahrscheinlich auch noch vom "großen Bruder" gekommen.

Gut, weiter im Text. Zuwanderung ist nicht notwendig, weil genug Arbeitslose im Osten vorhanden sind. Arbeitsplätze schaffen ist das Problem. Nur damit kann eine Abwanderung eingedämmt werden. Es ist keine Dauerlösung, wenn, wie Doc schon ansprach, die Völkerwanderung anhält.

Und jetzt von einer dramatischen Entwicklung zu sprechen, die erst kommt, ist glatter Hohn. Und unsachlich. Vergessen wird auch, daß nachwievor Arbeitsplätze bundesweit abgebaut werden, mit sehr fraglichen Begründungen. Welche Bundesländer allerdings momentan dabei die Nase vorn haben, weiß ich nicht.

Gruß Max


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Gast_Pvt. Paula_*
Beitrag 18.04.2006, 17:10
Beitrag #13






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QUOTE(Jens1962 @ 18.04.2006, 02:38)
Die Aussagen sind beweisbar, genauso wie die Tatsache, daß jedes andere Konzept als das Milliardengrab Treuhand besser gewesen wäre.[right][snapback]143766[/snapback][/right]


Dann beweise es ;-) . Und ja, hinterher ist man immer klueger. Sogar die Treuhand.

QUOTE(Jens1962 @ 18.04.2006, 02:38)
Bild 1 ist der P603, 1967 serienreif, Produktionsbeginn hätte 1968 sein können, und auf Politbürobeschluß eingestampft (wozu neue Autos, unsere jetzigen Typen sind doch begehrt)
Bild 2 ist der Golf 1 - Markteinführung 1974

Es gibt genügend weitere Beispiele, gute Leute waren vorhanden - man hätte sie nur mal lassen sollen. Erst haben die Roten alles blockiert, dann die Schwarzen...

Gruß Jens[right][snapback]143766[/snapback][/right]


Historisch sicher sehr interessant - obwohl ich Dich umgekehrt mit Prototypen nie gebauter "Westautos" erschlagen koennte. Die Frage ist aber wohl eher, welches marktreife, beim Verbraucher akzeptanzfaehige und zu profitablen Konditionen produzierbare Vehikel Trabant & Co. in den Wendejahren haetten anbieten koennen. Und da sehe ich dunkelschwarz.

Ehe man mich wieder missversteht / missverstehen will: ich habe die erste Haelfte meines Lebens selbst dort verbracht und klatsche nicht eben Beifall zu den Verhaeltnissen, die dort mitunter herrschen.

Das hat sicher auch, aber laengst nicht nur mit Versaeumnissen und Fehleinschaetzungen durch die Treuhand zu tun. Das liegt auch daran, dass viele "Eingeborenen" den Lockungen westlicher Namen erlegen sind und statt lokal produzierter Waren lieber die Entsprechungen Made in West-Germany gekauft haben. Zusammen mit einem kollabierten Markt in Osteuropa -der wohl kaum auf das Konto der Treuhand geht- und dem Problem, ploetzlich in Devisen abrechnen zu muessen ... war das aktive Sterbehilfe am eigenen Leib.

Es gruesst

Pvt. Paula

Edit: Typo korrigiert.

Der Beitrag wurde von Pvt. Paula bearbeitet: 18.04.2006, 17:13
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Max
Beitrag 18.04.2006, 17:45
Beitrag #14


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@Pvt. Paula,

du hast eine Lebenshälfte deines Lebens hier im Osten verbracht, schreibst du. Wieviele Jahre vor bzw. nach der Wende waren das? In welcher Branche warst du in der ehemaligen DDR tätig?

Gruß Max


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Max
Beitrag 18.04.2006, 18:07
Beitrag #15


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Nun, wie geht's jetzt hier weiter?
Sind noch paar "Ostexperten" an Board?

Gruß Max


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Gast_Jens1962_*
Beitrag 18.04.2006, 18:08
Beitrag #16






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QUOTE(Pvt. Paula @ 18.04.2006, 18:09)
Die Frage ist aber wohl eher, welches marktreife, beim Verbraucher akzeptanzfaehige und zu profitablen Konditionen produzierbare ...Produkt... in den Wendejahren haetten anbieten koennen.
Ich habe mal verallgemeinert. Für den Westmarkt gab es da selbstverständlich relativ wenig - woher auch, ist ja alles von oben blockiert worden. Blöd nur, daß Dank der Treuhand auch der gesamte Ostblock-Markt, auf den die DDR-Wirtschaft ausgerichtet war, weggebrochen ist. Bevor jetzt behauptet wird, daß der ehem. Ostblock sich die Produkte nicht mehr hätte leisten können: Kurz nach der Wende hat Neugroßdeutschland mehr in diese Länder exportiert, als DDR und BRD zusammen. Nur sind die früher im Osten hergestellten Waren (richtig - Dank der Treuhand) inzwischen im Westen hergestellt worden, trotz höherer Lohnkosten.
QUOTE
Das liegt auch daran, dass viele "Eingeborenen" den Lockungen westlicher Namen erlegen sind und statt lokal produzierter Waren lieber die Entsprechungen Made in West-Germany gekauft haben.
Wenn der Ossi mal Schokolade vom Wessi ausprobiert, dann bekommt man damit kaum die komplette Schwerindustrie zum Zusammenbrechen.
QUOTE
Zusammen mit einem kollabierten Markt in Osteuropa...[right][snapback]143860[/snapback][/right]
Diesen Trugschluß hatten wir eben...

Gruß Jens
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Max
Beitrag 18.04.2006, 18:37
Beitrag #17


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QUOTE(Jens1962 @ 18.04.2006, 19:07)
Für den Westmarkt gab es da selbstverständlich relativ wenig - woher auch,
[right][snapback]143884[/snapback][/right]


Das ist nicht ganz korrekt. Die Hauptschlagader der von mir benannten Betriebe, war der Export in die damalige BRD und andere NSW-Staaten. Außerdem wurde die Valuta Mark 1:1 wirtschaftlich gehandelt.

Ein sehr bekanntes Produkt, was es heute auch noch gibt, kennt bestimmt fast jeder hier. Gummibärchen, Schlangen, Krokodile, Nuckel und andere Formen in all erdenklichen Farben - im Namen von Haribo. Produziert zu DDR-Zeiten in Wilkau-Haßlau. Hieß damals WESA. Den Betrieb gibt's sogar noch, welch Wunder, und nun steht seit der Wende Haribo dran.

Gruß Max

@Pvt. Paula, ich warte interessiert auf deine Antwort.


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Max
Beitrag 18.04.2006, 18:53
Beitrag #18


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QUOTE(Jens1962 @ 18.04.2006, 19:26)
Die Zwickauer Kindergeldstelle ist der in Plauen angegliedert worden (hoffentlich muß ich da nie hin, wenn alles gut geht, schaffe ich das an einem Urlaubstag, was ich jetzt in 2 Stunden erledigen konnte).
Das Gebäude der ehem. Kindergeldstelle in Zwickau wird derzeit saniert - um mehr Platz für die Arbeitslosenverwaltung zu haben...
Ich weiß, ist nur ein Einzelfall... dry.gif
[right][snapback]143900[/snapback][/right]


Ich habe das mal 'rübergeholt' smile.gif
Stimmt fast, was du sagst.

Obwohl es da auch wieder eine Aufgliederung, zwischen Zwickau Stadt und Land gibt, wie ich heute erfuhr.

Gruß Max

PS.: wir scheinen nicht weit auseinander zu wohnen.


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Gast_Jens1962_*
Beitrag 18.04.2006, 18:54
Beitrag #19






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@Max

Ich meine Produkte aus eigener Entwicklung, keine Lizenz- oder Auftragsfertigung.

Gruß Jens
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Gast_Pvt. Paula_*
Beitrag 18.04.2006, 18:58
Beitrag #20






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17, Elektroinstallateur im seinerzeitigen Vorzeigebetrieb Starkstromanlagenbau Leipzig-Halle. Den es heute nicht mehr gibt. Und in Anbetracht dessen, wer da auch in der Post-Erich-Aera noch am Ruder sass, geht das wohl leider auch in Ordnung.

Wirtschaft folgt ihren eigenen Gesetzen, die Legislative betaetigt sich da allenfalls als Administration mit minimalem kreativen Freiraum. Waeren weite Teile der ostdeutschen Wirtschaft (ueber)lebensfaehig gewesen - haetten weite Teile auch ueberlebt. Das haette das vielgescholtene Kapital schon selbst, auch ohne Zutun und erforderlichenfalls entgegen der Treuhand geregelt.

Die Wahrheit ist, dass die Industrie (die ich selbst als Lehrling gesehen habe) und die Chemie (ich erinnere mich heute noch an die malerischen Sonnenuntergaenge in Bitterfeld) eben nicht konkurrenzfaehig waren als es darauf ankam und die Perspektiven als unrealistisch angesehen wurden, sie auf dieses Niveau zu hieven. Und mit Roter Beete und sauren Drops alleine ist eben im Wortsinn kein Staat zu machen.

Die wenigen Erfolgsmodelle -AMD, Jenoptik, OPEL- besetzen entweder teuer subventionierte Nischen oder folgen dem Kostendruck der Globalisierung. Es darf angenommen werden, dass wir in Ostdeutschland derzeit erleben, was auch dem Westen schon alsbald bevorsteht.

Die nach vierzig Jahren Planwirtschaft demontierte Lebensfaehigkeit eines gewollterweise weitgehend isolierten Wirtschaftskreislaufs nun ausschliesslich einer Behoerde anzulasten, die in zu wenig Zeit zu viele und schwierige Entscheidungen treffen musste - sorry, aber das ist zu einfach.

Es gruesst

Pvt. Paula
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