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> Deutsche Rechtschreibung - Rolle rückwärts ?
JFK
Beitrag 06.08.2004, 14:36
Beitrag #1



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Die Axel Springer AG, der SPIEGEL-Verlag und die Süddeutsch Zeitung kehren in ihren Print- und Online-Publikationen zur klassischen deutschen Rechtschreibung zurück.

Mal abwarten, ob das Vorpreschen der Medien die Entscheidung der Politiker beeinflusst.

Spiegel
Süddeutsche Zeitung

JFK


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wazi
Beitrag 06.08.2004, 14:57
Beitrag #2



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>>>>>Süddeutsch Zeitung<<<<<

Muß heißen: Süddeutsche Zeitung. *altkluggrins* wink.gif

Ich schreibe auch lieber in der bisherigen Version der deutschen Rechtschreibung. Gefällt mir besser. Ich hoffe, es bleibt dabei

Viele Grüße von wazi

Der Beitrag wurde von wazi bearbeitet: 06.08.2004, 14:58


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Alles Gute, wazi :)
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JFK
Beitrag 06.08.2004, 15:07
Beitrag #3


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Ups.... lmfao.gif
verbessert, danke

JFK


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Gast_Bo Derek_*
Beitrag 06.08.2004, 15:29
Beitrag #4






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Eine wirklich tolle Entscheidung, die die Nieten in Nadelstreifen da getroffen haben ranting.gif

Letzte Woche äußerte sich Edelgard Bulmahn noch zur Rechtschreibreform und bestätigte ein Festhalten an dieser. Die Verlage begründen ihre Entscheidung mit der Verunsicherung der Deutschen, doch sind es für mich gerade diese rückschrittlichen Entscheidungen, die zur Verunsicherung führen. In Schulen und der Verwaltung ist die neue Rechtschreibung Pflicht, in den Zeitungen lesen wir demnächst veraltete Schreibweisen und da wundert sich noch jemand, dass die Deutschkenntnisse der Schüler immer schlechter werden.

Ich habe jedenfalls auch eine Entscheidung getroffen und werde gleich mein Kündigungsschreiben an die SZ aufsetzen - nach den Regeln der neuen Rechtschreibung natürlich.
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JFK
Beitrag 06.08.2004, 15:46
Beitrag #5


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QUOTE(Bo Derek @ 6. August 2004, 16:28)
diese rückschrittlichen Entscheidungen

Die Rechtschreibreform war/ist in meinen Augen keine fortschrittliche Entscheidung gewesen. So etwas muß in/mit der Bevölkerung wachsen und nicht aufgepfropft werden.

Außerdem gab es damals wie heute dringendere Probleme zu lösen, ganz abgesehen von den Kosten, die die Entscheidung von ein paar senilen Germanisten, die Ihre Daseinsberechtigung mit dieser abstrusen Reform nachweisen wollten, im deutschsprachigen Raum verursacht hat. ranting.gif

JFK


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x2x
Beitrag 06.08.2004, 15:55
Beitrag #6



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Ich finde die Entscheidung gut und werde sie voll unterstützen. War es doch von Anfang an ein Unding, daß sich Kultusminister einer Angelegenheit bemächtigen, die eigentlich der natürlichen Sprachentwicklung und nicht Politikern (die übrigens keine Sprachwissenschaftler sind) unterliegen sollte. Ganz davon abgesehen, daß sie sich selbst und ihre Wähler betrogen haben. Hat es doch geheißen, daß die neue Rechtschreibung nicht kommen wird, wenn sich ein Bundesland ihr widersetzt. Schleswig Holstein hat dies gemacht und das Versprechen war komischerweise vergessen. Erst nachdem die neue Rechtschreibung dann doch beschlossene Sache war, hat das Bundesland der Einheitlichkeit wegen eingelenkt.

Die einzigen, die der deutschen Sprache massiv geschadet haben, sind die Kultusminister, die sich seinerzeit der Beschließung der Reform ermächtigt haben. Es geht hier ja schließlich nicht um ein Gesetz, sondern um eine Sprache die wachsen muß! Da kann man nicht einfach (zum Teil unlogische Regel) aufstellen. Mit dem heutigen Tag ist für mich die Rechtschreibform gescheitert. Weit über 50 Prozent des Volkes sind gegen die Reform - und dies nach Jahren der Möglichkeit zur Überzeugung. Eindeutigere Zeichen kann es doch kaum noch geben. Es wird Zeit, daß man jetzt gemeinsam die Notbremse zieht, bevor noch mehr Verwirrung entsteht.
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Gast_Witti_*
Beitrag 06.08.2004, 16:59
Beitrag #7






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Ich sehe es wie Bo. Die Verlage lösen das Problem nicht, sondern verschlimmern es nur noch. Eine tolle Allianz hat sich da gebildet. Springer kann mich kaum noch verwundern. (Auch auf die Gefahr hin zu verallgemeinern, 90% der Konsumenten des wichtigsten Springer-Produktes werden den Unterschied nicht einmal merken). Aber von Spiegel und SZ hätte ich mehr erwartet.
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Remover
Beitrag 06.08.2004, 18:23
Beitrag #8



"Sir Remover"
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Ich bin auch gegen die neue Rechtschreibreform...
fuer mich wird Delphin immer noch Delphin geschrieben und nicht Delfin.
Und wenn ich Vase mit W schreiben soll, kriege ich sowieso eine persoenliche Krise!
Ich finde es mutig vom Spiegel und dem Axel Springer Verlag und werde dies
voll unterstuetzen..... thumbup.gif


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Gruss R E M O V E R
If you think you are paranoid,
. . .you are not paranoid enough!
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docprantl
Beitrag 06.08.2004, 19:06
Beitrag #9



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QUOTE(Remover @ 6. August 2004, 19:22)
Ich finde es mutig vom Spiegel und dem Axel Springer Verlag und werde dies voll unterstuetzen..... thumbup.gif

</aol> thumbup.gif

docprantl
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x2x
Beitrag 06.08.2004, 19:38
Beitrag #10



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Solange die breite Akzeptanz in der Bevölkerung fehlt, wird die neue Rechtschreibung eh nie Fuß fassen können. Wer ernsthaft an einer einheitlichen Regelung zum Wohl der Kinder und Jugendlichen interessiert ist (wie es grade viele in Interviews angeben), der sollte sich fragen, ob das mit der neuen Rechtschreibung überhaupt noch möglich ist. Alle, die sich seit 1998 noch nicht umgewöhnt haben oder gar die Reform aufgrund der Mißstände boykottieren, werden sich sicherlich auch zukünftig nicht mehr umgewöhnen oder beugen wollen. Die, die aber die neue Rechtschreibung gelernt haben, können noch alle die alten Regeln. Leid tun mir nur die Schüler, die die Entscheidungen von einigen wenigen Politikern so oder so ausbaden müssen.

Wie wäre es mal mit einer Boardumfrage? Würde mich doch mal brennend interessieren, wie hier darüber gedacht wird.

Der Beitrag wurde von x2x bearbeitet: 06.08.2004, 19:38
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Gast_Bo Derek_*
Beitrag 06.08.2004, 20:16
Beitrag #11






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Ich verstehe zwar, dass den einen die alte Rechtschreibung besser gefällt, als die neue. Allerdings fehlt mir jedes Verständnis für die Einstellung der Leute, die den Rückschritt der Verlage unterstützen. In Deutschland ist die neue deutsche Rechtschreibung seit 1998 verpflichtend eingeführt. Sie wird unter anderem an Schulen gelehrt und an den Hoschulen seitdem praktiziert. Bücher wurden entsprechend umgeschrieben und für teures Geld angeschafft. Dass einzelne Akteure nun auf die alte Rechtschreibung umstellen, halte ich für gefährlichen Populismus, denn ein Rückschritt ist schon deshalb auf politischer Ebene nicht möglich, da die Reform über den Einflußbereich der Bundesrepublik Deutschland hinausgeht. So war auch das Ziel der Reform, den deutschsprachigen Raum grammatikalisch zu vereinheitlichen. Wenn jetzt in Deutschland wieder eine selektive Debatte losgeht, dann ist die Rechtschreibung nur ein weiteres Feld, auf dem die BRD auf das Abstellgleis gerät.
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Gast_Nautilus_*
Beitrag 06.08.2004, 20:23
Beitrag #12






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Ich unterstütze den Schritt der Verlage zu 100%. Es ist pervers und zeugt von persönlicher Schwäche, sich durch verblödete Politiker eine falsche Rechtschreibung auferlegen zu lassen. Und es ist absurd zu glauben, dass plötzlich alle erwachsenen Deutschen anfangen, einen neue, missratene Rechtschreibung zu lernen, nur weil ein paar Bürohengste sich nach Esperanto ein neues lustiges Spielzeug ausgedacht haben.

Die Schüler, die jetzt 5 Jahre etwas Falsches gelernt haben, hätten lieber auf mich und andere gehört, die schon immer prophezeit haben, dass sich in Deutschland niemals Neusprech durchsetzen wird.

(P.S.: Ich benutze "ss", weil ich eine amerikanische Tastatur habe und ausserdem wegen dieser Sch....falschschreibreform bald kein Deutsch mehr kann. Hoffe, dass sich das langsam wieder bessert.)

Der Beitrag wurde von Nautilus bearbeitet: 06.08.2004, 20:29
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Gast_Bo Derek_*
Beitrag 06.08.2004, 20:58
Beitrag #13






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QUOTE(Nautilus @ 6. August 2004, 21:22)
... sich durch verblödete Politiker eine falsche Rechtschreibung auferlegen zu lassen...

Diese "blöden" Politiker sind unsere Repräsentanten, denen wir mit unser Stimme den Auftrag gegeben haben, gesamtgesellschaftlich verbindliche Entscheidungen zu treffen.
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Gast_Nautilus_*
Beitrag 06.08.2004, 21:05
Beitrag #14






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Aber nicht mit dem Auftrag, mir die Sprache zu verbiegen. Das fällt gar nicht in deren Kompetenzbereich.

Der Beitrag wurde von Nautilus bearbeitet: 06.08.2004, 21:05
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Gast_Bo Derek_*
Beitrag 06.08.2004, 21:20
Beitrag #15






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Wer soll denn das sonst entscheiden? Du? Ich? Jedes Bundesland für sich? DAS wäre ein Rückschritt in die Zeit des napoleonischen Flickenteppichs!
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JFK
Beitrag 06.08.2004, 21:31
Beitrag #16


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QUOTE(Bo Derek @ 6. August 2004, 21:57)
unsere Repräsentanten, denen wir mit unser Stimme den Auftrag gegeben haben, gesamtgesellschaftlich verbindliche Entscheidungen zu treffen.

Das spricht sie aber nicht automatisch frei, von Entscheidungen in "Geistiger Umnachtung".

Die Reform war auch nie ein erklärtes Ziel eines Wahlkampfes, dass hätte vielleicht Stimmen kosten können...

QUOTE
Wer soll denn das sonst entscheiden? Du? Ich? Jedes Bundesland für sich?


Wie wärs denn mit einer länderübergreifenden Volksbefragung?
Hätte das nicht irgendwie mit Demokratie zu tun whistling.gif

JFK


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Gast_Bo Derek_*
Beitrag 06.08.2004, 21:50
Beitrag #17






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Ja, aber mit direkter Demokratie. Diese Form der Demokratie ist aber in einem Flächenstaat mit pluraler Gesellschaft auch nicht "demokratischer" in dem von Dir gemeinten Sinne. Eine Entscheidung 50+1 für eine Rechtschreibung wäre eine Entscheidung gegen den Willen von 50-1. In pluralen Gesellschaften organisieren sich Interessen daher in der Politik über Repräsentanten, die dann einen Kompromiss für alle Bürger aushandeln und die bereits erwähnten gesamtgesellschaftlichen Entscheidungen treffen.
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Beitrag 06.08.2004, 22:01
Beitrag #18



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Vielleicht sollte man eher fragen, wie es in der Vergangenheit gehandhabt wurde. Es hat niemals eine echte Reform gegeben. Die Sprache hat gelebt und sich dadurch verändert. Die Veränderungen wurden beobachtet und durch den Duden aufgenommen, wenn sie sinnvoll erschienen. Es gab über Jahrzehnte also nur eine passive Reform. Durch dieses Verfahren hat sich niemand mit Füßen getreten gefühlt und die Sprache wurde immer nur soweit verändert, wie es nochvollziehbar war ... diese Taktik hat sich durchaus bewährt. Politiker sind übrigens Volksvertreter, die logischerweise das Volk vertreten sollen. Wenn weit über 50 Prozent (ca. 60 % der Gesamtbevölkerung und 70% der Schüler - ungefährer Querschnitt der aktuellen Umfragen) gegen die neue Rechtschreibung sind, dann haben die Politiker nicht ihr Volk vertreten sondern hintergangen.

QUOTE
In Deutschland ist die neue deutsche Rechtschreibung seit 1998 verpflichtend eingeführt.


Das ist doch definitiv falsch. Erstens befinden wir uns noch in der Übergangsphase bis mitte 2005, in der man entweder nach der bewährten oder nach der neuen Rechtschreibung schreiben kann und verpflichtend ist die Rechtschreibreform erst recht nicht und wird es auch nie werden (Einzelregelungen mit dem Arbeitgeber ausgenommen).

QUOTE
Bücher wurden entsprechend umgeschrieben


Komisch nur, daß sich sehr viele namenhafte Autoren von Anfang an geweigert haben, daß ihre Werke in der neuen Rechtschreibung gedruckt werden und dies auch von den Verlagen akzeptiert wird.
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Gast_Bo Derek_*
Beitrag 06.08.2004, 22:51
Beitrag #19






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QUOTE
Vielleicht sollte man eher fragen, wie es in der Vergangenheit gehandhabt wurde.


Auch in der Vergangenheit wurde die offiziell gültige deutsche Sprache bundeseinheitlich geregelt. Dass der Duden für die deutsche Rechtschreibung maßgeblich sein soll, hat eben die Kultusministerkonferenz 1955 festgelegt. Also müssten eigentlich auch alle Revoluzzer hier gegen die alte Rechtschreibung sein, denn auch die wurde - böse, böse - von den "blöden" da oben festgelegt, ohne vorher einen Volksentscheid zu machen.

QUOTE
Wenn weit über 50 Prozent (ca. 60 % der Gesamtbevölkerung und 70% der Schüler - ungefährer Querschnitt der aktuellen Umfragen) gegen die neue Rechtschreibung sind, dann haben die Politiker nicht ihr Volk vertreten sondern hintergangen.


A propos Volksentscheid: die Initiative in den Bundesländern für einen Volkentscheid über die Einführung der neuen deutschen Rechtschreibung ist an zu wenig Stimmen gescheitert. So wichtig kann's dann also nicht sein.

QUOTE
Das ist doch definitiv falsch. Erstens befinden wir uns noch in der Übergangsphase bis mitte 2005, in der man entweder nach der bewährten oder nach der neuen Rechtschreibung schreiben kann und verpflichtend ist die Rechtschreibreform erst recht nicht und wird es auch nie werden


Mit verpflichtend meine ich natürlich nicht das Tagebuch von Witwe Bolte, sondern die Rechtschreibung, die in Schulen und Behörden seit dem 1. August 1998 verpflichtend ist. Das gilt in der BRD, der Schweiz und Österreich und wurde gerichtlich in mehreren Instanzen und Ländern bestätigt.

Dass beide Schreibweisen Gültigkeit besitzen, ist ebenfalls falsch. Die Übergangsphase bis 2005 ist keine Erlaubnis für den orthografischen Freistil. Worte nach der alten Rechtschreibung gelten bis 2005 als "überholt", danach als falsch.

QUOTE
Komisch nur, daß sich sehr viele namenhafte Autoren von Anfang an geweigert haben, daß ihre Werke in der neuen Rechtschreibung gedruckt werden und dies auch von den Verlagen akzeptiert wird.


Gar nicht komisch. Wenn jemand ein Buch über den Papalagi schreibt, dann kann da auch Kauderwelsch drinstehen, der in keinem Rechtschreibduden zu finden ist - weder nach der alten noch der neuen Rechtschreibung.
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Beitrag 06.08.2004, 23:49
Beitrag #20



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QUOTE
Auch in der Vergangenheit wurde die offiziell gültige deutsche Sprache bundeseinheitlich geregelt. Dass der Duden für die deutsche Rechtschreibung maßgeblich sein soll, hat eben die Kultusministerkonferenz 1955 festgelegt.


Nur hat sich damals niemand angemaßt die Rechtschreibung nach seinen Vorstellungen zu verschlimmbessern. Da wurde die Sprache beobachtet - durch den Duden - und so wie sie ist dokumentiert, aber nicht von einer Gruppe nicht Wissenschaftlern abgeändert. Das ist der Unterschied der kritisiert wird und nicht das einheitliche Regelwerk, das übrigens seit 1901 Gültigkeit hat.

QUOTE
Mit verpflichtend meine ich natürlich nicht das Tagebuch von Witwe Bolte, sondern die Rechtschreibung, die in Schulen und Behörden seit dem 1. August 1998 verpflichtend ist.


Und wie viele betrifft dies? Man kann nicht bei 80 Millionen Menschen (allein in Deutschland) zwei Gruppen als maßgeblich betrachten. Ein Gesetz, welches die neue Rechtschreibung für den Bürger erzwingen könnte, gibt es nicht. Persönlich kann ich damit sehr gut leben, wenn ich ab dem 1. August 2005 nicht mehr mit der dann aktuellen Rechtschreibung konform gehe. Aber erstmal abwarten, ob es den 1. August 2005 überhaupt noch geben wird - für die neue Rechtschreibung.

QUOTE
Dass beide Schreibweisen Gültigkeit besitzen, ist ebenfalls falsch. Die Übergangsphase bis 2005 ist keine Erlaubnis für den orthografischen Freistil. Worte nach der alten Rechtschreibung gelten bis 2005 als "überholt", danach als falsch.


Nette Theorie, aber mißverständlich. Zitat Duden: "Bis zum voraussichtlichen Ablauf der Übergangsfrist am 31. Juli 2005 gelten Schreibung und Zeichensetzung nach den alten Regeln als überholt, jedoch nicht als falsch."

Was ab dem 1. August 2005 sein wird, ist momentan nicht wirklich von Interesse, da ich nicht glaube, daß eine Reform ohne Menschen, die sich reformieren lassen, erfolgreich umgesetzt werden kann.

QUOTE
Wenn jemand ein Buch über den Papalagi schreibt, dann kann da auch Kauderwelsch drinstehen, der in keinem Rechtschreibduden zu finden ist - weder nach der alten noch der neuen Rechtschreibung.


Du tust grade so, als ob dies ein einziges Buch betrifft. Es sind aber zig tausende. Unter anderem von namenhaften Autoren wie Horace Engdahl, Hans Magnus Enzensberger, Georges-Arthur Goldschmidt, Günter Grass, Lars Gustafsson, Elfriede Jelinek, György Konrád, Reiner Kunze, Stanislaw Lem, Siegfried Lenz, Claudio Magris, Harry Mulisch, Adolf Muschg, Sten Nadolny, Cees Nooteboom, Patrick Süskind, Martin Walser und Christa Wolf. Sogar ganze Buchverlage lehnen die neue Rechtschreibung ab.

Ich verstehe auch gar nicht, wie man die Entmündigung des Bürgers als Fortschritt feiern kann. Wenn denn wenigstens die neue Rechtschreibung mehr Sinn machen würde als die bewährte und ein wirklicher Fortschritt wäre, dann würde sie sicherlich auch angenommen, aber daß, was sie ist, ist eher ein Armutszeugnis für diejenigen, die sie entwickelt haben sowie etwas, daß ich weder mit gutem Gewissen vertreten könnte, noch in der jetzigen Form auf irgendeine Weise gutheißen würde.
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