Ubuntu 8.04, Erfahrungsbericht eines Linuxeinsteiger nach einem Wochenende Ubuntu Einstellungen

[dataandi]

Die Installation wurde von mir auf einem Samsung R50 Notebook (15,4", 2,0Ghz, 2 GB RAM, Ati x700, 60 GB HDD) durchgeführt. Diese Installation ist aus der LiveCD heraus bzw. gleich beim CD Start wählbar. Nach der Auswahl der richtigen Sprache, Tastatureinstellung, einer recht einfachen Möglichkeit der Festplattenpartitionierung und Vergabe eines Benutzernamen sowie ein entsprechendes Passwort vergehen bei mir exakt 18 Minuten bis die Installationsprozedur abgeschlossen ist. Diese verläuft ohne Fehlermeldungen. Eine Bildserie hierzu kann man sich auch heise.de anschauen.

Nach einem Neustart startet das neu aufgesetzte System überraschend schnell und fordert zur Eingabe des Benutzernamen und Passwort auf. Die für mich ansprechende gestaltete Gnome Oberfläche Version 2.22.1 wirkt sehr aufgeräumt und ist schnell zu bedienen.

Software:
Wie bei einer Distribution üblich wird dem Anwender eine bereits vorgefertigte Softwareauswahl angeboten. Diese ist für die ersten Bedürfnisse mehr als ausreichend. Als Internetbrowser wird der Firefox 3 Beta 5 und Novel Evolution für E-Mailverkehr und Kalenderfunktionen zur Verfügung gestellt. Die Integration einer Betasoftware hängt mit Tatsache zusammen, dass es sich bei dieser Ubuntu Version um eine LTS Version mit 3 Jahren Support handelt. Da zum Release der Firefox 3 leider noch nicht fertig war, wollte man hierdurch den auslaufenden Support mit Sicherheitsupdates des Firefox 2 vermeiden. Durch diesen Betastatus sind leider (noch) nicht alle Addons mit den Firefox 3 kompatibel. Adblock Plus und NoScript funktionieren allerdings.
Gelegentlich wird der Firefox bei mir abgedunkelt und scheint nicht mehr zu funktionieren. Nach einigen Sekunden funktioniert er aber wieder. Diesem Problem muss ich noch etwas Aufmerksamkeit schenken.
Als Office Suite kommt Openoffice in der aktuellsten Version 2.4 zum Einsatz. Videos werden mit Totem abgespielt, der bei Bedarf fehlende Codecs über das Internet nachinstalliert. Die Wiedergabe von DVDs funktioniert ebenfalls gut sofern diese nicht verschlüsselt sind (CSS...). Für die musikalische Unterhaltung sorgt Rhythmbox. Hier lassen sich umfangreiche Wiedergabelisten erstellen und gut verwalten. Für den Dateitransfer wird als Bittorrent-Client Transmission eingesetzt. Ein sehr kleines, einfaches aber auch funktionelles Programm. Als Test wurde von mir die Ubuntu CD, Kubuntu CD und die Ubuntu DVD heruntergeladen. Dies war sehr flott und ohne Beeinträchtigung der Systemperformance möglich.
Um diese Downloads auf CD/DVD zu bannen bietet sich das neue Programm Brasero an. Ein sehr einfach gestaltetes Brennprogramm, welches diese drei ISO's ohne Probleme brennen konnte. Standardmäßig werden die Brennerzeugnisse auf Fehler überprüft.
Sollten die angebotenen Programme nicht genügen gibt es die Möglichkeit über Synapic auf eine umfangreiche Softwaresammlung zurückzugreifen. Dies wurde von mir genutzt um Mozilla Thunderbird und den VLC hinzuzufügen. Sollte es gewünscht werden findet so auch der Firefox2 wieder seinen Weg ins System.
Die Aktualisierungsverwaltung prüft täglich ob neue Updates verfügbar sind und installiert diese mit wenigen Mausklicks. In den Einstellungen ist es möglich Sicherheitsupdates automatisch einspielen zu lassen. Aufgefallen ist mir der extrem schnelle Download auch größerer Updatepackete.

Optisch wirkt der Desktop durch 3D Effekte, sofern gewünscht durchsichtigen Taskleisten, und Auswahl von unterschiedlichen Themas für Ordnern/Fenster modern und zeitgemäß.
Insgesamt wird dem Anwender ein gut zusammengestelltes, schnelles System auf aktuellem Stand angeboten.

Hardware:
Erfreulicherweise wurde in meinem Fall die Hardware vollständig erkannt. Weder W-Lan Modul noch die sonst so problematische ATI X700 mobil machten Probleme. Für die ATI Grafikkarte wird von Ubuntu direkt ein beschleunigter Treiber angeboten um die 3d Effekte zu steigern bzw. zu ermöglichen. Hierbei wird der Treiber 8.4 eingebunden und das ATI Controllcenter den Anwendungen hinzugefügt. Die Funktionstasten des Notebooks wurden alle vollständig erkannt. Der Stromsparmodus funktioniert perfekt, jedoch ist bei meinem Samsungnotebook der Ruhezustand nicht möglich. Dies scheint aber ein Problem meines Notebooks zu sein, da auf einem IBM R50 Notebook ein ebenfalls von mir installiertes Ubuntu diese Funktion ermöglichte.
Die Hardwareerkennung scheint gegenüber Ubuntu 7.04 merklich verbessert zu sein.

Sicherheit (ganz kurz):
Zur Sicherheit eines Linuxsystems muss nicht viel gesagt werden. Viren und Malware stellt momentan noch keine große Gefahr dar. Ein ausgeklügeltes Rechtesystem tut das Übrige. Bei einem direkt nach der Installation durchgeführtem Portscan wurde kein nach außen offener Port gefunden.

Eindruck und Fazit:
Als Windowsnutzer muss ich zugeben, Ubuntu 8.04 gefällt mir sehr gut und ist eine echte Alternative.

Wer unbedingt von Windows weg will sollte sich Ubuntu/Kubuntu/Xubuntu anschauen. Wer eine Windowslizenz besitzt und zufrieden ist, für den besteht keine Veranlassung zu wechseln. Wer sich einen PC/Notebook anschafft und kein Geld in eine Windowslizenz investieren will, bekommt ein Betriebssystem welches im Funktionsumfang Windows in fast nichts nachsteht. Wer wie ich neue Abenteuer sucht, für den bietet Ubuntu einen guten Einstieg in die Linuxwelt.

Canonical bietet mit seinem Ubuntu 8.04 LTS ein kostenloses, stabiles, zeitgemäßes und funktionelles Betriebssystem an. Dank des LongTermSupport von 3 Jahren sind regelmäßige Sicherheitsupdates bis zum April 2011 sichergestellt.

Unter http://ubuntuusers.de/ steht eine Umfangreiche Wiki zur Verfügung und ein kompetentes Forum in deutscher Sprache.

Der Beitrag wurde von dataandi bearbeitet: 28.04.2008, 09:30

[Heili24]

Hardware:
Erfreulicherweise wurde in meinem Fall die Hardware vollständig erkannt. Weder W-Lan Modul noch die sonst so problematische ATI X700 mobil machten Probleme. Für die ATI Grafikkarte wird von Ubuntu direkt ein beschleunigter Treiber angeboten um die 3d Effekte zu steigern bzw. zu ermöglichen. Hierbei wird der Treiber 8.4 eingebunden und das ATI Controllcenter den Anwendungen hinzugefügt.

Das einbinden der ATI Treiber hat gleich beim ersten Anlauf funktioniert? Ich kann es fast nicht glauben, da ich an der Sache fast verzweifelt bin...

[dataandi]

Ja sofort! Es kam gleich beim ersten Systemstart ein Hinweisfensterchen ob ich diesen Treiber einsetzen will. Draufgeklickt, Hackchen gesetzt und zack war er drin. War selbst begeistert, da sonst meine ATI Grafikkarte im Notebook bei Linux immer Probleme machte.
Sonst musste ich die immer mit Envy einbinden.

Der Beitrag wurde von dataandi bearbeitet: 29.04.2008, 08:30

[Gast_peks_*]

Der neue Kernel (bzw. der aktuell in ubuntu 8.04 verwendete) bringt eine bessere Hardwareunterstützung mit..bei mir z.B. würde auch mein usb dvb-t stick erkannt ohne das ich wie früher irgendwelche firmware installieren mußte.