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> wichtige Frage zu Linux u. Mainboard, Mainboardtreiber
Gast_Faith_*
Beitrag 29.11.2003, 02:02
Beitrag #1






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Hi Leuts,

wenn ich Linux frisch auf meine Platte aufgesetzt habe, muss ich trotzdem die Treiber-CD meines Mainboards installieren ? .....

oder brauche ich das bei Linux nicht mehr ?


Faith
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Gast_n_dot_force_*
Beitrag 29.11.2003, 07:03
Beitrag #2






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distro != linux

falls dir != nicht geläufig sein sollte: != bedeutet is not und bedeutet in diesem zusammenhang ist nicht gleichzusetzen.

linux ist kein betriebssystem!

linux selbst ist nur der kernel (wie ich schonmal im tb für laien versucht habe zu erklären: das ist so wie bei ms-dos die command.com).

der aktuelle kernel ist 2.4.22 - 2.6 ist in entwicklung, wird möglicherweise noch heuer freigegeben.

da man - ähnlich wie ms-dos mit der command.com - mit dem kernel alleine wenig anfangen kann, wurde mit der zeit ein sammelwerk an tools mitgeliefert. tools, die man benötigt, damit das system überhaupt arbeitet, aber auch tools, um bestimmte tätigkeiten durchzuführen.

so ein sammelwerke nennt man distribution [kurz: distro]. distributionen unterscheiden sich durch den funktions- und lieferumfang der mitgelieferten tools, die installationsroutinen, das handling und den einsatzbereich der distribution.

vergleichbares. damit es deutlicher wird:

wenn ich sagen würde: "bei meinem auto ist der scheinwerfer kaputt. wie repariere ich diesen?" würdest du nicht herrausfiltern können, welche automarke ich fahre.

auch würdest du nicht wissen, wie mein auto aussieht (wenn du ein auto hast, wirst du nicht die gleiche marke, mit gleichem aussehen, gleicher ausstattung und gleichen technischen eigenschaften haben, und wenn ja, dann wäre es extermer zufall - und ich müsste mich fragen, was mein dosenhalter bei dir im auto macht laugh.gif)

aber beide haben etwas gemeinsam, beide sind autos. und genauso ist es - im übertragenen sinn - mit den distributionen - durch den einsatz eines linux-kernels werden alle gemeinsam zu gnu/linux.

gnu/linux wäre die offizielle bezeichnung für ein (nicht dem!) linux-betriebssystem, aber nur debian hat diesen offiziellen wortlaut im distributionsnamen. alle anderen nennen es marketingmässig nur linux, was wiederum meist zur eingangs erwähnten verwechslung führt.

du kannst eine mandrake[1], eine suse[2], eine gentoo[3], einen ipcop[4], eine systemrescuecd[5] oder eine knoppix[6] hernehmen:

alle sehen unterschiedlich aus, alle haben - wenn überhaupt - unterschiedliche installationsroutinen, auch die speicherorte der konfigurationsdateien sind unterschiedlich, nicht überall sind alle tools dabei. doch die gemeinsame nutzung eines linux-kernels machen diese zu einem gnu/linux-system.

langsam müsste es dir einleuchten, dass es - bedingt durch eigenheiten des systems - nicht so einfach sein kann, einen x-beliebigen treiber von einer cd zu nehmen und diesen "einzuspielen".

viele distributionen binden so ziemlich jeden frei verfügbaren opensource-treiber ein - treiber, die aus lizenzgründen nicht verbreitet werden dürfen, müssen von der hersteller-website geladen werden. hier kann man dann nur hoffen, dass man entweder ein modul für seine distro bekommt, oder - hier lacht der kenner und verzweifelt der anfänger - den sourcecode, um sich selbst ein modul (das ist das, was du unter windows treiber nennst) zu bauen.

ein modul muss "gegen" den kernel gebaut werden, das heisst: du benötigst entweder den gleichen sourcecode - mit allen patches und den gleichen einstellungen - wie das "binäroriginal" des mitgelieferten kernels deiner distribution, mit der du gerade arbeitest, oder du baust dir neben dem modul auch gleich einen kernel - wobei man aufpassen muss, heutige distributionen haben sehr viele patches drinnen.

als kernel-patch bezeichnet man features, die im originalkernel nicht enthalten sind (also eine modifikation des originals). bei einer guten distribution sollte der kernelquelltext (sourcecode) mitgeliefert werden, oder aber zumindest von der herstellerseite runterladbar sein.

warum muss ein modul "gegen" den kernel verbaut werden? der kernel stellt die möglichen fähigkeiten und steuerelelmente deiner distribution dar, alles hat seine interne versionsnummer und dadurch seine ordnung. daher muss man das modul - um es lauffähig zu machen - mit den gleichen schema wie die bereits mitgelieferten module erzeugen.

drum ist es schwierig, ein modul für alle zu erstellen, da ja exakt alles aufeinanderpassen muss. und selbst "hausintern" (innerhalb einer distribution) kann sich ja bei neueren versionen was ändern (ob das positiv oder negativ ist, liegt in der art der veränderung).

um deine eigentliche frage "muss ich was nachinstallieren" zu beantworten, kontere ich mit einer gegenfrage: "fehlt dir irgend eine funktion, die durch das nachinstallieren funktionieren würde?".

wenn du mit nein antwortest, dann ist auch deine frage mit der selbigen aussage zu beantworten.

wenn du mit ja antwortest, dann solltest du dich auf die suche von howto's (anleitungen) begeben, die dieses beschreibung und einen weg zeigen, wie man was installiert bzw. anpasst (wobei wir hier bei oben erwähnten postiv/negativ sind, und für mich daher suse negativ auffällt: seit der 8er-version haben die ihr system komplett umgestrickt, sodass standard-howtos - dank yast - sowieso nicht wirklich anwendbar sind[7], und selbst alte howtos für suse sind nicht mehr anwendbar).

wie auch immer, du hast dich für eine distribtion entschieden, nun lerne daraus, ob diese wahl richtig (für dich) war.

yes.gif

[1] http://www.mandrakelinux.com/de/
[2] http://www.suse.de/
[3] http://www.gentoo.org/
[4] http://www.ipcop.org/
[5] http://www.systemrescuecd.org/
[6] http://www.knopper.net/knoppix/index-old.html
[7] yast benutzt meist seine eigenen zwischendateien, statt den offiziellen weg zu gehen, und macht daher die mögliche manuelle anpassung nach howtos unmöglich, da man nicht wirklich nachvollziehen kann, wohin yast das speichert.

Der Beitrag wurde von n_dot_force bearbeitet: 29.11.2003, 07:06
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