Angeregt durch den "mein neuer PC"-Thread und dadurch, dass ich sowieso eine neue Platte für ein Notebook brauchte, habe ich mir mal die XT besorgt, obwohl ich doch Zweifel bzgl. dem ganzen Marketing-Kram hatte...
Also von meinem Notebook eine (nicht langsame) Seagate Momentus 7200.4 G-Shock ausgebaut und die XT eingebaut, die "alte" (doch schon ein Monat alt..... ) Festplatte auf die XT geklont und in das Notebook eingebaut, das den Ersatz dringend benötigte (dort ist eine Hitachi Hops gegangen)...
Ok, nun also auf meinem Notebook die XT starbereit. Notebook eingeschaltet und....Ernüchterung (wie schon geahnt). Eigentlich kein subjektiver Unterschied beim Startvorgang zur normalen Momentus (ohne XT) vorhanden, naja, vielleicht messbar, aber auf eine Sekundenquälerei lass ich mich jetzt nicht ein. Die XT soll ja in den Real-World-Applikationen schneller sein, also lasse ich die Stoppuhr absichtlich weg.
Was haben wir noch gelesen im anderen Thread? Irgendetwas von "lernen"...Soso, die Platte soll also lernen. Ok, Test auf´s Exempel, PC gleich nochmals durchgestarte und danach nochmals....Schön langsam kommt ein Hauch von Grinsen in mein Gesicht. Das Booten wurde deutlich beschleunigt, ich würde sagen, es benötigte nur mehr die halbe Zeit, also schon recht heftig.
Dann der Real-World-Applikations-Test. Es wurden die normalen Applikationen, die man so im Laufe eines Arbeitstages (ja, es war ein Arbeitstag) gestartet. Outlook, Word, Excel, VisualStudio, VMWare, was halt sonst noch anfällt. Auffallend dabei, dass die Platte schnell ist, aber von überragend keine Spur. Die Applikationen starten vielleicht einen Hauch schneller, als mit der normalen Momentus (ohne XT). Das kann aber auch an den 32MB Cache statt der 16 MB der normalen Momentus liegen. Was wirklich schnell geht, sind wiederkehrende Arbeiten, also mal einen Compiler anwerfen, nachdem man vor kurzem schon mal compiliert hatte ist dann auch deutlichst schneller.
Was man auch deutlich merkt sind die 4GB SLC...liest die Platte noch Daten ein, die innerhalb von 4GB liegen, geht alles super schnell, muss nachgelesen werden, reduziert sich die Geschwindigkeit zu einer normalen, schnellen Platte....habe ich mir aber auch schon vorher gedacht. Das merkt man, wenn man eine VMWare startet (da wird viel gelesen), danach sind die Vorteile z.B. beim Compilieren beim Teufel. Ach ja, auch der Neustart des PC´s ist nach excesiver Arbeit wieder auf "normalem" und nicht beschleunigtem Niveau.
Fazit aus meiner Sicht: es ist und bleibt eine normale, aber doch sehr schnelle Platte, die UNTER UMSTÄNDEN einen Vorteil in der Geschwindigkeit bietet, aber nicht dauernd irgendwie einen Booster eingeschaltet hat. Mit SSD hat das Ding gar nichts zu tun. Jetzt bleibt die Frage, für wen ist die Platte gebaut? Wer ist die Zielgruppe? Ein ONU, der gerade mal surft, braucht die Platte nicht, der IE startet auch ohne schnell genug. Jemand wie ich, der viele verschiedene Daten schaufelt wird auch nicht vom "Booster" profitieren. Nun, was bleibt? Irgendjemand dazwischen, der viele ähnliche Arbeiten am Tag durchführen muss - also ein OfficePC... Aber ob irgendein Chef mal schnell das Doppelte für eine Platte ausgibt? Als letztes bleibt noch übrig: Gamer, wenn öfters irgendwelche gleiche Leveldaten nachgeladen werden, wird man schon spürbar davon profitieren - allein mir fehlt hier die Vergleichs- und Testmöglichkeit, da dies doch meine Arbeitsgeräte sind udn keine Spielsachen....
Und was ich noch aus der mittlerweile 1-wöchigen Erfahrung sagen kann: die Platte "lernt" nichts, wie es im anderen Thread hingestellt wurde. Sie nutzt nur ihren Cache, damit öfters benötigte Daten schneller da sind - siehe Ergebnisse, wenn mehr gearbeitet wird, der Cache quasi mit anderen Dingen vollgeschrieben wird und danach wieder gestartet wird - Boost ist weg..... Obwohl ich zugeben muss, dass dies schon auf intelligente Art gemacht wird, es bleibt immer "ein wenig" Vorteil übrig....(wobei wieder 32MB gegenüber 16MB Cache vielleicht?)...
PS: warum kaufe ich so etwas, obwohl ich das Ergebnis schon vorher ahnte? Erstens brauchte ich schon eine Platte als Ersatz. Zweitens brauche ich viel Platz, 500GB sind ausreichend, obwohl nicht übermäßig dimensioniert bei mir, da ich zumindest 3 VMWares auf der Platte habe. Externe Platten sind zwar super, aber mehr als eine (und das mache ich jetzt schon) möchte ich auf Reisen doch nicht mitnehmen, was aber notwendig wäre, hätte ich eine kleinere Platte eingebaut. Und drittens: weil es mich einfach interessiert hat und ich die Finger nicht davon lassen konnte. Warum keine SSD? Nun ja, 500GB schlagen sich bei SSD mit ungefähr 1300-1400 Euro zu Buche, das ist gelinde gesagt Perlen vor die Säue werfen, wenn man das P/L-Verhältnis (oder euch Euro/MB) ansieht.
Danke für die Interessanten Beobachtungen.
Wie verhält sich denn die Platte in einem Workflow, also angenommen ich hab mehrere Fotos ca. 500MB und die werden täglich bearbeitet und in Vorlagen eingefügt. Würde die Platte dabei jedesmal "neu lernen" wenn ich reboote oder erhält sie ihre Geschwindigkeit, da ja mit den gleichen Dateien gearbeitet wird.
Würde der Hibernatemodus etwas helfen sollte die Platte durch Reboot vergessen?
Gelesen und Raptor bestellt
Wenigstens einer hat mal scharf mitgedacht , viele scheinen nur ein geringes Vorstellungsvermögen zu haben wie schon damals 2006 wo es um den Vista Superfetch ging. Es gab sogar Leute die gemeint hatten wenn ich den Superfetch abschalte wird alles schneller
Ich bin vorallem über die PC Seiten Tests etwas enttäuscht , gerade von denen sollte man erwarten können das Sie so eine Festplatte genau so testen wofür Sie überhaupt gedacht ist . Da fängt man nicht mit theoretischen Read and Write Tests oder den ganzen theoretischen Benchmark Zahlen Quatsch an , da verlegt man sich auf ein praktisches Testszenario und schreibt beispielsweise ein Script zum autom. Laden von Applikationen die genau diesen Hardware Superfetch dann auch nutzen können. Das braucht vielleicht einen gewissen Mehraufwand als nur Atto oder Sandra zu starten aber da muss man schon durch, der Leser glaubt ja auch nur das was in solchen DAU Tests steht.
Hi,
ich habe meine Konfiguration so: Corsair SSD F120, die reicht für BS und die Standardprogramme dicke aus und kostet nicht die Welt (ca. 250 Euro).
Im RAID-0 Verbund habe ich dann zwei Western Digital Caviar Black 2 TB Platten (WD2001FASS). Mittels Shadow Protect sichere ich jeden Tag die Daten weg.
Performance ist der Hammer und für ca. 550 Euro habe ich eine saubere Komplettlösung.
IMHO: Auf die Hybridplatten verzichte ich noch, da diese meiner Konfig keinen Vorteil bieten und wahrscheinlich so schnell nie bieten werden.
Also 550€ ist halt wieder ne andere Hausnummer, da besteht gar keine Vergleichbarkeit. Sobald jemand mehr Programme oder Spiele hat reicht eine preiswerte SSD eben nicht mehr aus. Die Corsair ist mit 300€ ja auch nicht gerade ein Schnäppchen. Dazu kommt dann noch, dass ein Raid-0 ganz andere Anwendungsgebiete hat als eine Hybridfestplatte, also wieder nicht vergleichbar ist und theor. auch eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit hat.
Aber eigentlich sollten wir das ja alle wissen. Es gibt übrigens genug Real-Life Testberichte auf Englisch, die eine Momentus XT vor allen normalen HDDS inkl. der jeder Raptor zeigen
Ach ja, dass so beliebte Raid 0 geht bei der auch und eh ich das vergesse, wenn ich nur einmal hier lese "aber ich brauche im Raid-0 mehr als 1 TB", dann schlage ich der Person ihre kümmerliche SSD um die virtuellen Ohren! Denn das Argument ist für diese Poster tot!
Trotz Raid-0 Abneigung bitte sehr: http://www.overclockersclub.com/reviews/seagate_momentus_xt_500gb/11.htm
Hehe, meine Konfig war ja nur ein Beispiel für einen Desktop, da kann man sich wesentlich mehr auslassen als an einem Laptop. Dort sind Hybridplatten ein Lösungsansatz, wobei ich lieber eine eine mittlere SSD investieren würde und dafür die externe Platte größer auslegen. Da kaufe ich dann nach Performance und Preis, wenn die Hybrid da gleichaufliegt würde ich zu der greifen, wenn diese aber im "normalen" Modus ohne SSD-Zusatz nicht eine bessere Performance bietet, warum dann diese kaufen.
Weil nicht jeder soviel Geld hat? Aber das verdrängt man ja gerne.
Bei solchen Produkten geht es immer um Preisleistung, ansonsten muss ich anführen dass man nur eine SLC SSD kaufen sollte am besten als PCI-E 16x Version.
Diese Platte ist eine OEM Platte für Endkunden, keine Firmenlösung. Total unsinige und verfehlte Diskussionsgrundlage. Schade um den schönen Thread EOD
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